Im Fernbus Meerjungfrau büßt Schwanzflosse ein
DRESDEN - Bequem und günstig reisen mit dem FernRegina bus - das mag Hescher (63) gern. Sie war zufriedene Kundin, bis ihr bei einer Fahrt mit dem Flixbus im Januar der Koffer mit ganz spezieller Fracht aus dem Gepäckabteil geklaut wurde.
Die Dresdnerin fuhr von Frankfurt zurück in ihre Heimat. Dass der Koffer weg war, bemerkte sie erst an ihrem Ziel in Dresden-Neustadt. Mit dem Rollkoffer ging ihre wertvolSportausrüstung le verloren. Sprich: Flosse, Taucherbrille, Neon-Bikini und spezielles wasserfestes Make-up. Die 63-Jährige hat nämlich ein ganz besonderes Hobby: Meerjungfrauen-Schwimmen. „Insgesamt ist das alles 1500 Euro wert“, sagt die ehemalige Synchronschwimmerin.
Regina Hescher vermutet, dass der Koffer bei einem außerplanmäßigen Halt in Bad Hersfeld abhandengekommen ist. „Plötzlich mussten wir alle raus und in einen anderen Bus umsteigen - ohne eine Erklärung. Da hatte ich schon ein ungutes Gefühl.“In Dresden angekommen dann der Schock. „Der Koffer war einfach weg.“ Seither versucht sie beim Fernbus-Unternehmen Schadensersatz zu fordern. Ohne Erfolg. „Ich bin wirklich verärgert - werde immer nur mit Entschuldigungs-Mails abgefertigt.“
Flixbus-Sprecherin Susanne Hintermayr dazu: „Wir raten, das eigene Gepäck zu kennzeichnen und Wertgegenstände ins Handgepäck zu nehmen.“In seinen AGBs schließt Flixbus die Haftung für den Vertausch oder Diebstahl von Gepäckstücken aus - außer es handle sich um die Folge eines Unfalls beziehungsweise um Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit.
Die Meerjungfrauen-Ausrüstung muss sich die Sekretärin vorerst aus eigener Tasche nachkaufen. Ihr Gepäck wolle sie bei Fernbusreisen künftig so schnell nicht mehr aus den Augen lassen. jw