„… eine Art lakonischer Kommentar…“
würden. Stattdessen strebe ich eine Gleichberechtigung und ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Bildelementen an. Bei den „Wohnhäusern“sorgt die Zentralperspektive natürlich schon an sich für eine gewisse Fokussierung, aber auch für ein Gleichgewicht in der Bildkomposition. Grundsätzlich sollen meine Fotografien den Eindruck erwecken, dass ich als Bildautor ein Stück weit in den Hintergrund trete. Vielleicht vergleichbar mit einem Wissenschaftler, der sich den Dingen mit kritischer Distanz nähert. Die Bildgestaltung soll sich als solche nicht schon auf den ersten Blick in den Vordergrund drängen. Entsprechend sollen die Bilder dem Betrachter Freiheiten in der Lesart lassen, sie sollen ihn einladen, auf Entdeckungstour zu gehen und sich die Bilder selbst zu „erarbeiten“. Aus diesem Grund vergebe ich in der Regel auch keine Bildtitel, die eine Lesart oder möglicherweise eindeutige Hinweise auf eine Bildaussage vorgeben würden.
Was macht für Dich die Faszination daran aus?
Faszinierend ist für mich der immer wieder neue Versuch zu verstehen, warum für mich bestimmte Fotografien ästhetisch funktionieren und andere nicht, und diese Erkenntnisse dann möglicherweise in die weitere Arbeit einflieſsen zu lassen.
Was sind Deine Lieblingsmotive?
Eigentlich gibt es für mich keine konkret benennbaren „Lieblingsmotive“. Ich habe – über das einzelne Bild hinaus – bestimmte Vorstellungen davon, wie meine Fotografien ästhetisch wirken oder „funktionieren“sollen. Danach entscheidet sich dann, was ich gerne fotografiere und was weniger. Grundsätzlich aber merke ich, dass ich mit meinem dokumentarischen Stil und meiner Arbeitsweise dazu tendiere, nicht das Einzigartige oder das Besondere aufzuzeigen, sondern eher Dinge, die es eigentlich überall gibt.
Was möchtest Du damit ausdrücken?
Wie bereits gesagt, inhaltlich möchte ich in meinen Fotografien keine eindeutigen, prononcierten „Botschaften“transportieren, sondern eine mögliche Sichtweise auf die Dinge aufzeigen, vielleicht eine