Nokia bereitet sein Comeback im Smartphone-Geschäft vor
Nachdem der Netzausrüster Nokia vor wenigen Jahren sein Handygeschäft an Microsoft verkauft hatte, arbeiten die Finnen nun mit dem chinesischen Auftragsfertiger Foxconn und dem neuen Unternehmen HMD Global an einem Comeback. Im Rahmen des Geschäfts verkauft Microsoft Produktion und Vertrieb der Einfachhandysparte an die FoxconnTochter FIH Mobile. Die Markenrechte bekommt das neu gegründete finnische Unternehmen HMD Global, das zugleich von Nokia eine exklusive Lizenz für Smartphones und Tablets erhält. Der Deal bringt Microsoft eigenen Angaben zufolge 350 Millionen Dollar. In der zweiten Jahreshälfte 2016 soll das Geschäft unter Dach und Fach sein. Damit ziehen die Microsoft-Verantwortlichen einen Schlusstrich unter eine desaströse Übernahme. 2014 hatte der weltgrößte Softwarehersteller noch knapp 5,5 Milliarden Euro für Nokias Handysparte auf den Tisch gelegt. In der Folge musste Microsoft Milliarden Dollar abschreiben und setzte Tausende Mitarbeiter auf die Straße. Microsoft-Chef Satya Nadella ließ wiederholt durchblicken, dass er sich von dem Geschäftszweig trennen wolle.
Hinter dem neuen Lizenzinhaber HMD Global steckt ein im Jahr 2015 gegründetes und von ehema- ligen Nokia- und Microsoft-Mitarbeitern geführtes, aber unabhängig von Nokia agierendes Startup. Inwieweit Nokia an Finanzierung und Gründung beteiligt ist, bleibt unklar. HMD Global wird nicht nur Feature-Phones, sondern auch die kommenden Smartphones und Tablets unter dem Namen Nokia herstellen. Das Nutzungsrecht gilt zunächst für zehn Jahre. FIH Mobile als zweiter Eigentümer der Markenlizenz soll ein globales Vertriebsnetz etablieren. Wo HMD Global Vertrieb, Verkauf und Marketing von Nokia-Mobiltelefonen und -Tablets übernimmt, da kümmert sich FIH Mobile um die Gerätefertigung und die Kontakte in die Zulieferkette.