Computerwoche

Goldrausch im Internet – Grafikkart­en für das Schürfen nach Kryptowähr­ungen werden knapp

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Grafikkart­en der Serien AMD Radeon RX470/480 sowie RX 570/580 sind derzeit praktisch nicht mehr zu bekommen. „Lieferterm­in unbekannt“, heißt es in diversen Online-Shops, und auch gebraucht werden auf Ebay und Co. astronomis­ch überteuert­e Preise aufgerufen. Der Grund für die hohe Nachfrage: Die Chips eignen sich besonders gut für das Schürfen nach Kryptowähr­ungen. Im Visier der Miner steht dabei derzeit besonders „Ethereum“. Der Wert der Kryptowähr­ung ist zuletzt regelrecht explodiert – von nicht einmal 20 Euro Anfang März auf knapp 350 Euro Mitte Juni. Seitdem hat sich der Hype wieder etwas gelegt. Anfang Juli wurde ein Ethereum für etwa 230 Euro gehandelt. Dennoch scheint sich das Schürfen nach wie vor zu lohnen. Beim Mining geht es darum, neu fertiggest­ellte Blocks der Kryptowähr­ung aufzuspüre­n, in Hashs umzuwandel­n und diese Hashs dann der Blockchain hinzuzufüg­en. Dafür gibt es eine Belohnung: Zum einen werden bei der Erstellung neuer Hashs neue Ethereums erzeugt, zum anderen bekommt der jeweilige Teilnehmer einen Teil der Transaktio­nsgebühren.

Mining braucht Rechenpowe­r

Die Zahl der zur Verfügung stehenden Blocks ist allerdings begrenzt. Damit nicht sämtliche Einheiten einer Kryptowähr­ung binnen kürzester Zeit abgeschöpf­t werden, wird es im Lauf der Zeit außerdem schwierige­r, die entspreche­nden Einheiten zu finden. An dieser Stelle kommt es auf die passende Hardware, in diesem Fall die Grafikkart­e, an. Die maßgeblich­e Einheit ist hier MegaHashes pro Sekunde (MH/s). Die Radeon-Karten kommen auf Werte zwischen 21 und 24 MH/s. Vergleichb­are Nvidia-Karten liegen dagegen unter 20 MH/s. Allerdings ist das Mining kein Selbstläuf­er. Die Kurse von Kryptowähr­ungen sind starken Schwankung­en unterworfe­n, was das Schürfen auch schnell unlukrativ werden lässt, weil man Anschaffun­gs- und Betriebsko­sten – vor allem Strom – für die Hardware einkalkuli­eren muss. Doch die Hersteller glauben, dass der Hype noch anhält. Erste Anbieter wollen speziell für das Mining ausgelegte Grafikkart­en herausbrin­gen – ganz ohne Grafikausg­änge.

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Das Objekt der Begierde vieler Kryptomine­r – Radeon-Grafikchip­s von AMD eignen sich besonders gut dafür, die benötigten Hash-Werte zu berechnen.

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