Tesla-Gründer Elon Musk bekommt Grenzen der Automatisierung bitter zu spüren
Der Einstieg in die Massenproduktion des Mittelklassewagens „Model 3“bereitet Tesla offenbar größte Probleme. Nun hat Gründer Elon Musk bereits zum zweiten Mal binnen weniger Woche die Bänder vorübergehend anhalten lassen.
Laut „BuzzFeedNews“kam die vierbis fünftägige Unterbrechung der Model-3-Produktion für die TeslaMitarbeiter ohne Vorwarnung. Sie wurden aufgefordert, Urlaub zu nehmen oder unbezahlt zu Hause zu bleiben. Das ist bereits die zweite Unterbrechung in diesem Jahr: Auch im Februar hatte Tesla die Produktion vorübergehend ausgesetzt – um anschließend mit höherem Output fortzufahren, wie es hieß. Musk hatte wenige Tage zuvor eine CBS-Reporterin durch die TeslaFabrik geführt und dabei große Probleme eingeräumt. Man sei „selbstgefällig“gewesen und habe zu viel Technologie auf einmal in das neue Modell stecken wollen, anstatt Schritt für Schritt vorzugehen. Auch in der Produktion selbst gebe es Schwierigkeiten. Tesla habe die modernste robotergesteuerte Montagestraße der Welt schaffen wollen und sei dabei ins Stolpern geraten. „Wir hatten dieses verrückte, komplexe Netzwerk von Förderbändern, und es funktionierte nicht“, sagte Musk. Also habe man es erst einmal wieder abgeschaltet und verlasse sich nun mehr auf die menschliche Intelligenz als auf die von Maschinen. Musk habe persön- lich die Aufsicht für die Produktion des Model 3 übernommen. Er verbringe auch die Nächte in der Fabrik und schlafe dort auf einer Couch oder dem Fußboden.
Das Model 3 ist derzeit nicht das einzige Problem von Elon Musk. Eine Rückrufaktion des Model S, Streitigkeiten um angebliche Sicherheitsprobleme in der Produktion und der Crash eines weiteren Fahrers, der von Teslas halbautonomem Fahrerassistenten im Stich gelassen worden war, setzen dem Unternehmen ebenfalls zu. Hinzu kommt der wirtschaftliche Druck: Die RatingAgentur Moody‘s stufte Tesla wegen fortlaufender Produktions- und Liquiditätsprobleme auf Junk-Status herab.