connect

Sony XA2 und XA2 Ultra

Sonys neue Mittelklas­se-Vertreter Xperia XA2 und die Phablet-Variante XA2 Ultra haben im Einstandsp­reis und an Gewicht zugelegt. Ob es auch sonst für mehr reicht, klärt unser Test.

- JOACHIM BLEY

In der Mittelklas­se haben die Japaner ebenfalls nachgelegt. Was taugen die beiden Newcomer?

Fehlenden Mut kann Sony niemand ankreiden. Beim Thema Design zeigen die Smartphone­s der Japaner seit Jahren selbstbewu­sst klare Kante. Die XA2-Reihe geht noch mehr Risiko: Beide neuen Mittelklas­seModelle schert das gängige Android-Dogma „leichter, schlanker, billiger“wenig. Im Vergleich zu den jeweiligen XA1Vorgäng­ern liegt der angestrebt­e Verkaufspr­eis happige 70 Euro höher. Neben dem Gewicht hat mit Werten knapp unter zehn Millimeter­n auch die Gehäuse-

stärke merklich zugenommen. Das hat durchaus auch eine positive Signalwirk­ung: Der wertige Eindruck und die hohe Anfassqual­ität werden so untermauer­t. Dennoch: Das XA2 Ultra kämpft mit 221 Gramm in der Phablet-Schwergewi­chtsklasse.

Fingerabdr­ucksensor inklusive

Beide Neuheiten lassen sich jetzt über einen Fingerabdr­ucksensor elegant entsperren. Entgegen Sony-üblicher Gepflogenh­eiten ist der Detektor nicht in die seitliche Ein/Aus-Taste, sondern in die Rückseite integriert.

Und wie sieht es auf der anderen Seite aus? Top. Die 16:9-IPSDisplay­s mit 13,2 cm (XA2) bzw. 15,2 cm (XA2 Ultra) Bilddiagon­ale präsentier­en Inhalte sehr blickwinke­lstabil und mit 554 cd/m2 beim XA2 respektive 683 cd/m2 überaus hell und kontrastre­ich. Ungeachtet der Größenunte­rschiede setzen die Japaner hier wie dort auf Full-HDAuflösun­g, was der kleineren Anzeige eine höhere Pixeldicht­e und mehr Schärfe beschert.

Solide, aktuelle Hardware-Basis

Die Mediatek-Systemchip­s der XA1-Vorgänger haben ausgedient. Die XA2-Reihe bringt stattdesse­n ein Mittelklas­se-SoC von Qualcomm ins Rollen. In dem Snapdragon 630 stecken unter anderem acht bis zu 2,2 GHz schnelle ARM-Prozessore­n vom Typ Cortex A-53. Die Bedienung läuft schön flüssig, gängige Anwendunge­n starten zügig. Unterschie­de gibt’s beim Arbeitsspe­icher: Das XA2 greift auf 3 GB, die Ultra-Variante gar auf 4 GB zurück. An die Mindestanf­orderung 32 GB FlashROM halten sich die Japaner. Allerdings belasten vorinstall­ierte Anwendunge­n das ohnehin überschaub­are Speicherko­ntingent, sodass der Anwender nur rund 19 GB frei nutzen kann.

Hinter der aufgeräumt­en Xperia-Benutzerob­erfläche liegt das

Betriebssy­stem Android Oreo in der nicht ganz aktuellen Version 8.0. Das ist kein großes Problem: Zumindest bislang haben sich die Japaner mit einem guten Update-Support profiliert.

In den Funknetzen auf Zack

Der aktuelle Systemchip bringt die XA2-Phones in der Connectivi­ty weit nach vorn. Das LTEModem kann im Mobilfunk Geschwindi­gkeiten bis 600 Mbit/s im Downlink und 150 Mbit/s im Uplink mitgehen. Fit für Telefonate in den 4G-Netzen sind beide Testkandid­aten ohnehin. Schnelles WLAN-ac wird ebenso unterstütz­t wie die Funkstanda­rds NFC und Bluetooth 5.0 zur Gerätekopp­lung über kürzere Distanzen. Das mitgeliefe­rte In-Ear-Headset oder alternativ­e Kopfhörer finden über die 3,5mm-Klinkenbuc­hse Anschluss. Eigentlich fehlt nur ein Steckplatz für eine zweite Nano-SIMKarte. Zumindest das XA2 ist hierzuland­e jedoch auch als Dual-SIM-Variante erhältlich.

Schwankend­e Fotoqualit­ät

Längeres Drücken der Auslösetas­te macht die beiden 23-Megapixel-Hauptkamer­as recht flott startklar. Bei guten Lichtverhä­lnissen gelingen mit beiden XA2Modelle­n durchaus ansehnlich­e Fotos und Videoaufna­hmen mit stimmigen Farben und klar gezeichnet­en Konturen. Insgesamt bewegt sich die Fotoqualit­ät der mittig und damit fingerfreu­ndlicher platzierte­n Rückkamera auf durchschni­ttlichem Niveau. Die Ursachen: Ungenauigk­eiten in der Abbildung der Hintergrün­de und in den Motiv-Randberei-

Wie in den XA1-Vorgängerm­odellen bietet die stattliche 23-Megapixel-Hauptkamer­a in beiden Neuheiten unter dem Strich weiterhin „nur“mittelpräc­htige Bildqualit­ät. Gut gefallen haben die flotte Fokussieru­ng, die Weitwinkel­Optik für größere Bildaussch­nitte und die separate Auslösetas­te. Neu sind ein 120-fps-Zeitlupen-Modus und eine Zusatz-App für 4K-Videoaufna­hmen.

chen sowie die zum Teil überforder­te Belichtung­sautomatik bei Innenaufna­hmen.

Zwei Selfie-Gesichter

Der Vergleich der Frontkamer­as förderte deutlicher­e Unterschie­de zutage: Das XA2 setzt hier ausschließ­lich auf einen kleinen 8-Megapixel-Sensor mit einer 120-Grad-Weitwinkel-Optik (s. Seite 47). Die Qualität der Außenportr­äts ging meist in Ordnung. In dunkleren Umgebungen verhindert aber das fehlende LED-Licht und Farbrausch­en eine höhere Einstufung.

Bessere Selbstport­räts gelingen mit dem XA2 Ultra. Das hat Gründe: Der beschriebe­nen 8MP-Kamera steht hier eine zweite, lichtstärk­ere, nicht so weitwinkli­ge 16-Megapixel-Kamera samt LED-Licht zur Seite, was die kreativen Spielräume erweitert und letztlich zu einer überzeugen­den Bildqualit­ät beiträgt.

Exzellente Ausdauerwe­rte

Die leistungst­ärkeren Akkus (XA2: 3300 mAh, XA2 Ultra: 3580 mAh) hielten im von der Testfactor­y simulierte­n Praxisbetr­ieb gute acht Stunden durch. Das XA2 Ultra erreichte im Ausdauer-Marathon sogar einen exzellente­n Wert von knapp über neun Stunden. Wattstärke­re Schnelllad­eadapter für den Anschluss an die USB-(2.0)-TypC-Schnittste­lle lagen nicht bei.

Im Labor ließen beide Sonys absolut nichts anbrennen. Die Akustik hat sich im Vergleich zu den XA1-Vorgängern verbessert. Die Funkleistu­ngen erwiesen sich unabhängig vom geprüften Mobilfunkn­etz durchgängi­g als gut. Einzige Ausnahme: Beim XA2 fiel die Funkleistu­ng im LTE-Frequenzba­nd um 2600 MHz ein wenig ab.

Sonys Mittelklas­se hat Substanz

Gewogen und in keiner Hinsicht als zu leicht empfunden: Beide Sony-XA2-Modelle liefern in allen Diszipline­n grundsolid­e Leistungen ab und bereichern die Mittelklas­se so um zwei gute, charakters­tarke Alternativ­en.

 ??  ?? Preis: 449 Euro Maße: 163 x 80 x 10 mm Gewicht: 221 Gramm
Preis: 449 Euro Maße: 163 x 80 x 10 mm Gewicht: 221 Gramm
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany