Finale DVB-T2-Umstellung in Österreich
Am 23. und 24. Oktober wechselte in den österreichischen Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Kärnten der bislang noch in DVB-T sendende Mux A auf DVB-T2. Womit die Umstellung auf den neuen Standard bei unseren Nachbarn abgeschlossen ist.
Davon betroffen sind nicht nur die Österreicher, sondern auch Zuschauer im deutschen Südwesten und in der Ostschweiz.
Programme
Bislang wurden über den österreichischen Mux A in DVB-T über die Sender in Nordtirol und Vorarlberg neben ORF1, die beiden ORF2-Regionalversionen für diese Bundesländer frei empfangbar in SD ausgestrahlt. Über DVB-T2 kommen nun ORF1, ORF2 für Tirol, Vorarlberg und Kärnten, sowie ORF3 und ORF Sport Plus in HD. Allerdings verschlüsselt. An Decodiermodule und einer dauerhaften Freischaltung ist aber leichter heranzukommen, als an ORF-Sat-Karten. Zusätzlich werden ORF1 und ORF2 Wien in SD frei übertragen. Ihre Bild- und Tonqualität entspricht aber nicht mehr ganz dem, was man von DVB-T gewohnt war. Weiter kommen über Mux A die drei landesweiten ORF-Radios Ö1, Ö3 und FM4, sowie den HbbTV-Zugang zu Ö3. Werden die Österreich über den Standort Pfänder bei Bregenz empfangen, kann man über Mux F auf Kanal 42 auch ATV und über Mux B auf Kanal 21 ATV2 ohne Verschlüsselung sehen.
Neue Frequenz
Seit dem Wechsel auf DVB-T2 kommt in Nordtirol für die Ausstrahlung des Mux-A einheitlich Kanal 24 zum Einsatz. So wechselte etwa der weit nach Südbayern strahlende Sender auf der Zugspitze von Kanal 49 auf Kanal 24. Auf ihm arbeiten nun auch alle anderen Tiroler Senderstandorte, die bis Bayern reichen. Um die Österreicher weiter zu bekommen, können in etwas weiter von der Grenze entfernten Standorten Umbauten an der Antennenanlage erforderlich sein. Besonders, wenn bis jetzt für den Empfang der Zugspitze, eine auf Kanal 49 abgestimmte Kanalantenne und ein nur auf diese Frequenz abgestimmter Verstärker zum Einsatz kamen. Hier werden eine, auch für Kanal 24 geeignete Antenne und Verstärker benötigt. Mitunter lässt sich der vorhandene Verstärker auf die neue Frequenz einstellen. Womit er nicht zwingend auszutauschen ist.
Empfangsequipment
Während Deutschland bei DVB-T2 auf das neueste Komprimierungsverfahren HEVC setzt, nutzt man in Österreich für das digitale Antennenfernsehen noch das ältere MPEG-4. Dieses wird auch von allen deutschen DVB-T2-Boxen verarbeitet. Womit für den Empfang des freien österreichischen Angebots kein Spezialequipment erforderlich ist. Beim Einsatz von DVB-T2-USBSticks kommt es allerdings auf das verwendete Modell an. Einige sind nur in der Lage, neben dem alten DVB-T in MPEG-2, nur das deutsche DVB-T2 in HEVC wiederzugeben. MPEG-4 beherrschen diese Modelle nicht. Die freien Österreicher kann man auch mit deutschen Freenet-TV-Boxen sehen. Diese nehmen beim Sendersuchlauf mitunter aber nur die nicht codierten Programme aus Österreich auf. Alle verschlüsselten Signale ignorieren sie.
In HD
Um die ORF-Kanäle in HD zu bekommen, braucht es ein für SimpliTV, unter diesem Namen wird DVB-T2 bei unseren Nachbarn vermarktet, geeignetes Modul oder SetTop-Box. Nachdem diese registriert wurden, kann man damit über die Zugspitze ORF1-4 in HD sehen. Empfängt man über den Sender in Bregenz oder Salzburg, bekommt man zusätzlich in HD ATV, Servus TV und 3sat, sowie Puls4 in SD.
Kabel-TV
Vom Wechsel auf DVB-T2 und der Ausstrahlung auf einer neuen Frequenz sind auch süddeutsche Kabel-TV-Netze betroffen. Sofern sie ORF1 und 2 über einen österreichischen DVB-T2-Senderstandort beziehen, wird nun anstatt der ORF2-Version der unmittelbaren Nachbarn jene aus Wien zu sehen sein. Auch die verminderte Bildqualität trägt nicht gerade zur Attraktivitätssteigerung bei.