„Was wir nicht sehen, können wir riechen, hören und spüren“
Tandem Tour Menschen mit Handicap radeln durch den Landkreis
Faimingen Hervorragendes Fahrradtourwetter empfing an Christi Himmelfahrt elf Tandempiloten mit ihren Beifahrern der Arbeitsgruppe „Tandemerer“des ADFC München am Bahnhof Meitingen.
Nach einer Strecke von rund 52 Kilometern trafen die insgesamt 22 Tandemfahrer in Lauingen ein, von wo aus den nächsten Tag eine Tour entlang des Donauradwanderwegs über Günzburg, Offingen, Gundremmingen, Weisingen nach Dillingen führte. Zusammengestellt hatte die Tour in diesem Jahr Dr. Bernhard Endrich aus Dillingen, der mit seiner Frau Rosemarie den „Tandemerern“bereits seit einigen Jahren angehört. Bei einem Stop an der Faiminger Tempelanlage berichteten die beiden Teamleiter Gregor Coordes und Fred Ranzinger über die Besonderheit der „Tandemerer“. Neben den vorne tretenden und lenkenden Piloten leiden die hinteren Beifahrer alle ein einem körperlichen Handicap.
Die einen sind blind oder schwer sehgeschädigt, blind und taub sowie auch an Demenz oder multipler Sklerose (MS) erkrankt. Dennoch lieben sie es, mit dem Tandem durch die Natur zu radeln, um mit ihren geschärften Sinnen diese zu genießen. Was gehandicapte Teilnehmer nicht sehen, könnten sie riechen, hören und spüren, hieß es. „So eine mehrtägige Tagestour unternehmen wir etwa alle zwei Jahre“, weiß der blinde Gregor Coordes zu berichten, wobei in diesem Jahr mit der Lauschtour-App im Kreis Dillingen wirklich ein Volltreffer gelandet worden sei. Am Samstag geht es laut Tourenplan weiter auf dem Donauradwanderweg nach Schwenningen, dann über das Kesseltal nach Donauwörth, von wo aus die „Tamdemerer“am Nachmittag per Bahn die Rückreise nach München antreten werden. „Neben der tollen Strecke durch den Landkreis spielt glücklicherweise auch das Wetter mit“, sagte Vordermann Fred Ranzinger am Freitagvormittag. Er war überzeugt, auf der weiteren Fahrt eine wunderschöne Zeit in der Region erleben zu können.