Integration erschwert
Ebenfalls dazu:
Sie schreiben richtigerweise, dass die Zahl keinen bindenden Charakter haben kann, sondern Richtwert ist. In der Diskussion um die Obergrenze geht es auch immer um den Familiennachzug. Als jemand, der seit über dreieinhalb Jahren in der Flüchtlingshilfe tätig ist und in seinem Beruf die Problematik der sogenannten „Wochenendehen“hautnah erlebte, kann ich nur davor warnen, den Nachzug zu begrenzen. Den Damen und Herren, die anderer Meinung sind, empfehle ich, sich einmal mit Betroffenen zu beschäftigen. Wir haben Ehegatten/Kinder von Flüchtlingen, die in Nachbarländern wie dem Libanon oder Sudan schon monatelang auf einen Termin bei der deutschen Botschaft warten. Der andere Ehegatte/Vater/Mutter, die seit Jahren schon hier sind, verzweifeln an den Wartezeiten. Wir haben Fälle, wo Geflüchtete die Flüchtlingseigenschaft vor über 1½ Jahren vom Bamf zuerkannt erhielten und sofort den Antrag auf Familiennachzug stellten, die immer noch auf ihre Angehörigen warten. Dass ohne die Zusammenführung der Familien die Integration erschwert oder gar unmöglich gemacht wird, scheint man billigend in Kauf zu nehmen. Georg Schrenk, Dillingen