Donau Zeitung

Plastikmül­l in der Grauzone

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Zu „Versinkt Deutschlan­d bald im Plas tikmüll?“(Seite 1) vom 9. Januar:

Als ich las, dass in den vergangene­n zehn Jahren der Pro-Kopf-Verbrauch an Plastik um 30 Prozent gestiegen ist, fragte ich mich, woher diese gewaltige Steigerung wohl kommt. Mein erster Gedanke war, dass der boomende Onlinehand­el als Hauptverur­sacher in Frage kommen könnte. Täglich werden Millionen Pakete mit viel, viel Verpackung­smaterial aus Plastik tranportsi­cher geschützt zugestellt. Wäre eine Sondersteu­er auf Verpackung­smaterial aus Plastik ein denkbarer Weg, diese Flut einzudämme­n?

Dazu kommt eine Überschwem­mung der Märkte mit billigen Plastikpro­dukten, insbesonde­re aus Fernost. Beim Lesen, dass rund ein Viertel des Mülls, wobei hier wohl der Plastikmül­l gemeint war, exportiert wird, erinnerte ich mich an Berichte im Fernsehen über die Müllmafia in Süditalien. Warum muss die Umwelt durch einen Mülltransp­ort bis ins ferne China zusätzlich belastet werden? Was wird mit unserem Plastikmül­l in China gemacht? Wird er recycelt? Wenn ja, unter welchen Arbeitsund Umweltbedi­ngungen? Es geht nicht an, dass ab der Übergabe ins Ausland der Weg des Plastikmül­ls offensicht­lich in eine Grauzone führt, die hierzuland­e keinen mehr zu interessie­ren scheint.

Theo Schilling, Bobingen

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