„Der seltsamste Stern der Milchstraße“
Lange hielten sich die Vermutungen, die Gerüchte: Weist der „seltsamste Stern der Milchstraße“mit seinem geheimnisvollen Verhalten nicht auf eine fortgeschrittene außerirdische Zivilisation hin? Denn die Helligkeit von Tabbys Stern, wie er nach seiner Entdeckerin Tabetha Boyajian getauft wurde, schwankt in unregelmäßigen Abständen um bis zu 22 Prozent – er flackert. Und das ist jedenfalls extrem ungewöhnlich für eine Sonne dieses Typs. Der seltsame Stern mit der Katalognummer KIC 8462852 ist nur knapp 50 Prozent größer und massereicher als unsere Sonne und sollte nach den etablierten Sternmodellen weitgehend gleichmäßig leuchten.
Aber wahrscheinlich sind nicht Aliens dafür verantwortlich. Das berichtet ein Forscherteam um Tabetha Boyajian von der Louisiana State University nun in The Astrophysical Journal Letters. Nicht Planeten, nicht Kometentrümmer und auch nicht eine künstlich gebaute, sogenannte Dyson-Sphäre hat, um den Energiebedarf einer Zivilisation zu decken (nach Freeman Dysons Theorie in den 1960er Jahren), sind der Grund. Stattdessen deuten die Daten auf extrem feinen Staub mit typischer Korngröße von deutlich weniger als einem tausendstel Millimeter hin. Solcher Staub schluckt Licht verschiedener Farben unterschiedlich stark. „Staub ist höchstwahrscheinlich der Grund, warum das Licht des Sterns heller und dunkler wird“, erläutert Boyajian. Ob der vermutete Staub in Form einer Scheibe oder anders angeordnet ist, wissen die Forscher nicht. Das Rätsel sei insgesamt noch nicht gelöst.