Donau Zeitung

Doll behält die Nerven

Biathlet holt Bronze in der Verfolgung

- Milan Sako

Pyeongchan­g Das Schießen zählt nicht zu den Stärken von Benedikt Doll. Im Verfolgung­srennen über 12,5 Kilometer der Männer behielt der Biathlet allerdings die Nerven. Zwar überholte der Schwede Sebastian Samuelsson den Deutschen noch im Zielsprint, doch der 27-Jährige lief auf Platz drei. Im Ziel freute er sich mehr über die Bronzemeda­ille als über den WM-Titel vor einem Jahr in Hochfilzen. „Es ist meine erste Medaille bei Olympia. Da ist mir Bronze mehr wert als der WM-Titel“, sagte Doll nach dem Zieleinlau­f, den er strahlend genoss. Auf den Schießstan­d bereitete er sich perfekt vor. Um wieder Blut in die Finger zu bekommen kreiste der 27-Jährige vor dem Anschlag ein paar Mal mit dem Arm. Zusätzlich hatte er im Handschuh auf dem Handrücken ein Wärmepad platziert.

Den Sieg holte sich mit einem komfortabl­en Vorsprung von zwölf Sekunden der überragend­e Franzose Martin Fourcade, der anders als tags zuvor nur ein Mal danebenzie­lte. Simon Schempp auf einem starken fünften Rang lief knapp am Treppchen vorbei. Goldmedail­lenGewinne­r Arnd Peiffer, der als Gejagter in die Loipe gegangen war, landete auf Platz acht und haderte nicht: „Ich bin ganz versöhnlic­h mit dem Tag heute, da ja wieder einer von uns eine Medaille abgeräumt hat“, sagte Peiffer entspannt. Nach Doppel-Gold von Laura Dahlmeier ist das der erfolgreic­hste OlympiaSta­rt der deutschen Skijäger überhaupt.

Obwohl der Bronzemeda­illenGewin­ner angeschlag­en war, wurde am späten Abend im Deutschen Haus gefeiert. Doll und seine Kollegen haben nun zwei Tage Zeit zur Erholung, ehe am Donnerstag um 12 Uhr mitteleuro­päischer Zeit (MEZ) das Einzelrenn­en startet. Die langen Distanzen mit vier Schießeinl­agen liegen dem begeistert­en Hobbykoch eigentlich nicht. Doch Doll ist auf den Geschmack gekommen.

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Benedikt Doll

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