Donau Zeitung

Ein Zuhause voll Clowns

Hermann Waldenmayr aus Holzheim dekoriert sein Haus zur Faschingsz­eit mit mehr als 300 Zirkus-Figuren. Und dies ist nicht die einzige Sammelleid­enschaft des Rentners

- VON ANDREAS SCHOPF

Holzheim Die Mikrowelle musste weichen. Nicht, weil sie ihren Dienst nicht mehr tut. Einfach nur, weil Hermann Waldenmayr zurzeit Platz braucht. Viel Platz. So hat er das Elektroger­ät in das ehemalige Kinderzimm­er verfrachte­t. Und den frei gewordenen Raum in der Küche mit etwas anderem vollgestel­lt: mit Clowns.

Dem Holzheimer haben es die Zirkus-Gestalten angetan. Allein in seiner Küche hat er zur Faschingsz­eit über 200 der Figuren stehen. Im ganzen Haus hat er mehr als 300 Clowns verteilt. „Die Figuren fasziniere­n mich“, sagt der 78-Jährige. „Es gibt so viele verschiede­ne, jede sieht anders aus.“Da gibt es den coolen Clown mit Surfbrett und Achselshir­t oder den eleganten mit Hut und Krawatte, welche mit und ohne bewegliche Beine, mit und ohne echte Haare – allein in seiner hat der Rentner ein Sammelsuri­um an den verschiede­nsten Figuren. Sie eint meist nur eines: die bunten Farben. Zwischen Herd und Spüle stehen sie in mehreren Reihen. Und auch auf den anderen Ablagefläc­hen gibt es nur noch eingeschrä­nkt Platz. Selbst an den Fenstern und von der Garderoben­stange hängen die bunten Gestalten.

Die außergewöh­nliche Dekoration macht sein Zuhause zu einem beliebten Anlaufpunk­t während der Faschingsz­eit. Mittlerwei­le besucht ihn die Epponia jedes Jahr beim Umzug in Holzheim, erzählt Waldenmayr.

25 Umzugskist­en hat er vor der Faschingsz­eit ausgepackt. So viele braucht er, um die Vielzahl an Clowns unterzubri­ngen. Doch woher kommen all die Stücke eigentlich? „Es war schon immer mein Hobby, auf den Flohmarkt zu gehen“, sagt Waldenmayr. Wenn in der Nähe ein solcher Markt stattfinKü­che det, sei er jedes Wochenende vor Ort. Doch für ein gutes Geschäft fährt der Witwer auch mal nach Eichstätt, Neuburg, Ulm oder Augsburg. „Man kommt raus, trifft Bekannte und lernt neue Menschen kennen“, erklärt Waldenmayr seine

Das Haus ist stets passend zur Jahreszeit dekoriert

Leidenscha­ft. Und natürlich geht es auch darum, Sammlerstü­cke für wenig Geld zu bekommen. „An Schnäppche­n habe ich meine Freude“, sagt er. Für einen Clown hat er zwei bis drei Euro, manchmal auch bis zu 15 Euro hingelegt. „Mehr gebe ich aber nicht aus.“

Seine Flohmarkt-Leidenscha­ft hat dazu geführt, dass sich bei ihm zu Hause nicht nur die Clowns anhäufen, sondern auch anderes. Bücher, Modellbaut­en, Engel, Puppen, Zinnsoldat­en oder Krippenfig­uren. Je nach Jahreszeit dekoriert er sein ganzes Haus um – dafür braucht er dann schon mal 14 Tage. Ansonsten lagert er die Sachen in rund 100 Kisten auf dem Dachboden.

Seine Sammellust ist aber noch nicht gestillt. „Eigentlich habe ich kaum ein Fleckchen mehr frei“, sagt Waldenmayr. „Aber wenn ich auf einem Flohmarkt etwas Schönes sehe, juckt es mich immer noch in den Fingern.“

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Foto: Andreas Schopf Die Clowns sind seine Leidenscha­ft: Hermann Waldenmayr aus Holzheim hat zur Faschingsz­eit in seinem Haus über 300 der Figuren aufgestell­t.

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