Ein Zuhause voll Clowns
Hermann Waldenmayr aus Holzheim dekoriert sein Haus zur Faschingszeit mit mehr als 300 Zirkus-Figuren. Und dies ist nicht die einzige Sammelleidenschaft des Rentners
Holzheim Die Mikrowelle musste weichen. Nicht, weil sie ihren Dienst nicht mehr tut. Einfach nur, weil Hermann Waldenmayr zurzeit Platz braucht. Viel Platz. So hat er das Elektrogerät in das ehemalige Kinderzimmer verfrachtet. Und den frei gewordenen Raum in der Küche mit etwas anderem vollgestellt: mit Clowns.
Dem Holzheimer haben es die Zirkus-Gestalten angetan. Allein in seiner Küche hat er zur Faschingszeit über 200 der Figuren stehen. Im ganzen Haus hat er mehr als 300 Clowns verteilt. „Die Figuren faszinieren mich“, sagt der 78-Jährige. „Es gibt so viele verschiedene, jede sieht anders aus.“Da gibt es den coolen Clown mit Surfbrett und Achselshirt oder den eleganten mit Hut und Krawatte, welche mit und ohne bewegliche Beine, mit und ohne echte Haare – allein in seiner hat der Rentner ein Sammelsurium an den verschiedensten Figuren. Sie eint meist nur eines: die bunten Farben. Zwischen Herd und Spüle stehen sie in mehreren Reihen. Und auch auf den anderen Ablageflächen gibt es nur noch eingeschränkt Platz. Selbst an den Fenstern und von der Garderobenstange hängen die bunten Gestalten.
Die außergewöhnliche Dekoration macht sein Zuhause zu einem beliebten Anlaufpunkt während der Faschingszeit. Mittlerweile besucht ihn die Epponia jedes Jahr beim Umzug in Holzheim, erzählt Waldenmayr.
25 Umzugskisten hat er vor der Faschingszeit ausgepackt. So viele braucht er, um die Vielzahl an Clowns unterzubringen. Doch woher kommen all die Stücke eigentlich? „Es war schon immer mein Hobby, auf den Flohmarkt zu gehen“, sagt Waldenmayr. Wenn in der Nähe ein solcher Markt stattfinKüche det, sei er jedes Wochenende vor Ort. Doch für ein gutes Geschäft fährt der Witwer auch mal nach Eichstätt, Neuburg, Ulm oder Augsburg. „Man kommt raus, trifft Bekannte und lernt neue Menschen kennen“, erklärt Waldenmayr seine
Das Haus ist stets passend zur Jahreszeit dekoriert
Leidenschaft. Und natürlich geht es auch darum, Sammlerstücke für wenig Geld zu bekommen. „An Schnäppchen habe ich meine Freude“, sagt er. Für einen Clown hat er zwei bis drei Euro, manchmal auch bis zu 15 Euro hingelegt. „Mehr gebe ich aber nicht aus.“
Seine Flohmarkt-Leidenschaft hat dazu geführt, dass sich bei ihm zu Hause nicht nur die Clowns anhäufen, sondern auch anderes. Bücher, Modellbauten, Engel, Puppen, Zinnsoldaten oder Krippenfiguren. Je nach Jahreszeit dekoriert er sein ganzes Haus um – dafür braucht er dann schon mal 14 Tage. Ansonsten lagert er die Sachen in rund 100 Kisten auf dem Dachboden.
Seine Sammellust ist aber noch nicht gestillt. „Eigentlich habe ich kaum ein Fleckchen mehr frei“, sagt Waldenmayr. „Aber wenn ich auf einem Flohmarkt etwas Schönes sehe, juckt es mich immer noch in den Fingern.“