Doch eine Geburt in der Dillinger Kreisklinik
Entbindung war „ein absoluter Notfall“. Geburtshilfe bleibt weiter geschlossen. Suche nach Gynäkologen und Hebammen läuft auf Hochtouren
Dillingen Es ist eines der emotionalsten politischen Themen, die in diesen Tagen im Landkreis diskutiert werden: die vorübergehende Schließung der Geburtshilfe im Dillinger Kreiskrankenhaus St. Elisabeth. Werdende Mütter müssen derzeit in Kliniken in der Umgebung fahren, um dort ihre Babys zur Welt zu bringen.
Vor wenigen Tagen hat es allerdings eine Ausnahme gegeben. Eine Mama hat ihren Säugling in der Dillinger Klinik zur Welt gebracht. Betriebsdirektorin Sonja Greschner, die gegenwärtig mit Barbara JahnHofmann (Wertingen) den erkrankten Kreiskliniken-Geschäftsführer Uli-Gerd Prillinger vertritt, bestätigte dies gegenüber unserer Zeitung. „Das war aber ein absoluter Notfall“, sagte Greschner. Zeitlich sei es nicht mehr möglich gewesen, eine andere Klinik in Nachbarlandkreisen anzusteuern. Deshalb habe die Mutter ihr Kind in der Dillinger Klinik entbunden. „Bei diesem Notfall haben alle Beteiligten Hand in Hand gearbeitet“, erläuterte die Betriebsdirektorin. Die Mutter und das Baby seien wohlauf und hätten das Kreiskrankenhaus längst wieder verlassen.
An der vorübergehenden Schließung der Geburtshilfe bis zum 30. Juni ändere das aber nichts, sagte Greschner. Auch nach der Erkrankung Prillingers laufe die Suche nach geeigneten Ärzten und Hebammen für die Geburtshilfe/Gynäkologie auf Hochtouren, hieß es jüngst in einer Pressemitteilung des Landkreises.
Die Geburtshilfe soll nach dem Willen der Kreiskliniken-Geschäftsführung und des Dillinger Kreistags am 1. Juli wieder eröffnen. Die Gespräche mit Gynäkologen und Hebammen, so war zu erfahren, werden in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Landrat Leo Schrell geführt. Details zum aktuellen Stand nannte Greschner nicht.
„Bei diesem Notfall haben alle Beteiligten Hand in Hand gearbeitet.“Sonja Greschner, Betriebsdirektorin am Dillinger Kreiskrankenhaus