Donau Zeitung

FC Bayern greift nach dem Titel

Die Münchner können das erste Double ihrer Vereinsges­chichte gewinnen und sich bei Alba Berlin zum Meister krönen. Doch Spiel drei hat gezeigt: Die Bayern sind verwundbar

- Telekomspo­rt/Sport1).

Berlin So kurz vor dem DoubleCoup sind bei den Basketball­ern des FC Bayern keine Schmerzen mehr erlaubt. „Körperlich sind wir am Limit“, sagte Manager Marko Pesic, der seine Pokalsiege­r im Finale der Bundesliga gegen Alba Berlin zum nächsten Triumph führen will. „Wenn du Meister werden willst, musst du aus der Komfortzon­e raus, musst Dinge machen, die wehtun“, sagte der Geschäftsf­ührer vor dem Showdown am Mittwoch (20 Uhr/

Nach Spiel vier will Pesic ausgerechn­et in der Hauptstadt jubeln, dort, wo der Ex-Profi schon so viel erlebt hat – als Hausherr und Gast. Vor allem an einen besonderen Tag vor vier Jahren erinnert sich Pesic noch heute gerne. Am 18. Juni 2014 holte Bayern auswärts bei Alba bislang letztmals die Meistersch­aft. Marko Pesic feierte diese nicht nur zusammen mit Vater Svetislav, damals noch Trainer, sondern auch beim gemeinsame­n Ex-Klub.

Jetzt soll sogar das erste Double der Vereinsges­chichte her – Vergleiche mit 2014 aber scheut Pesic. „Es ist eine ganz andere Situation. Alba ist eine ganz andere Mannschaft als vor vier Jahren“, sagte Pesic vor dem vierten Match in der Best-ofFive-Finalserie der Bundesliga. Doch das Ziel bleibt natürlich gleich. „Wir sind alle topmotivie­rt, mit der Aussicht, Meister zu werden. Wir wollen es gleich in Berlin schaffen“, sagte Nationalsp­ieler Danilo Barthel.

Hauptrunde­nsieger München führt mit 2:1 und kann mit Sieg Nummer drei alles klarmachen. Die Mannschaft von Trainer Dejan Radonjic ist bereit, die zweite Meistersch­aft der jüngeren Vergangenh­eit zu gewinnen. Zuvor holte München schon jeweils 1954 und 1955 den wichtigste­n nationalen Titel. Ein Foto der Champions von 2014 hat sich Pesic in sein Büro gehängt. „Und jedes Mal, wenn ich daran vorbeilauf­e, frage ich mich: Wie konnten wir Meister werden mit dieser Mannschaft? Das war eine ganz tolle Leistung.“

Jetzt seien die Bayern noch besser als beim 3:1 damals, doch auch der Gegner sei wesentlich stärker. Als „die beste Mannschaft seit zehn Jahren“lobte Pesic die Berliner, für die er selbst von 1995 bis 1999 und von 2000 bis 2004 aktiv war. Zehn Jahre ist es auch her, dass Alba letztmals Meister wurde. Nur zwei Erfolge helfen noch, um diese Durststrec­ke zu beenden. „Ich setze darauf, dass unser Fokus mit dem Rücken zur Wand besser sein wird“, sagte Berlins Spencer Butterfiel­d. Trotz zwischenze­itlich deutlichen Rückstands am Sonntag in München kamen die Berliner beim 66:72 in Spiel drei am Ende noch einmal gefährlich heran, verpassten aber die Wende. Die unnötige Spannung ärgerte BayernPräs­ident und Edelfan Uli Hoeneß, für den „noch längst nichts entschiede­n“ist. „Berlin wird alles versuchen, um seine letzte Chance zu nutzen.“Auf den 66-Jährigen als Anhänger in der Halle müssen die Bayern wohl verzichten. Es sei nicht geplant, dass Hoeneß nach Berlin kommt, hieß es vom Verein.

Schon 2014 war er beim Titel nicht dabei, da er gerade seine Haftstrafe wegen Steuerhint­erziehung angetreten hatte. Der Druck auf Berlin ist vor dem letzten Heimauftri­tt der Spielzeit enorm. „Für uns ist das ein echtes Do-or-die-Spiel“, sagt Sportdirek­tor Himar Ojeda. Nur ein Alba-Sieg würde eine entscheide­nde fünfte Begegnung in München am Samstag (20.30 Uhr) erzwingen.

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Foto: Christian Kolbert, kolbert press Stefan Jovic will mit dem FC Bayern in der Finalserie der Basketball Bundesliga gegen Alba Berlin den entscheide­nden dritten Sieg feiern. Bereits 2014 feierten die Münchner in der Hauptstadt.

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