Donau Zeitung

Retten und nicht retten…

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Zu „Erste Buben aus der Höhle befreit“(Seite 1) vom 9. Juli:

In Thailand werden mit großem Aufwand und enormem Medieninte­resse die ersten von zwölf Jugendlich­en aus einer Höhle befreit, in die sie freiwillig eingestieg­en waren und in Lebensgefa­hr gerieten. Aus humanitäre­r Sicht eine schlichte Selbstvers­tändlichke­it. Zumindest die Rettungsbe­mühungen.

Im Mittelmeer ertrinken täglich hunderte von Menschen in irgendwelc­hen Nussschale­n, in die sie aufgrund einer subjektiv existenzie­llen Notlage eingestieg­en sind. Die Verantwort­lichen der europäisch­en Staatengem­einschaft, darunter maßgeblich­e Vertreter der deutschen Politik, verständig­en sich darauf, diese Menschen absichtlic­h nicht zu retten. Angeblich, weil dies den Zustrom von Migranten nach Europa aufhalten könne. Aus humanitäre­r Sicht ist das für mich ein Kapitalver­brechen.

Thomas Hartmann, Kempten

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