Zwei Teams steigen aus
Acht Corona-Fälle beim Giro d’Italia
Lanciano Im Corona-Chaos des 103. Giro d’Italia hat der ehemalige Straßenrad-Weltmeister Peter Sagan nach über einem Jahr seine sieglose Durststrecke beendet und in beeindruckender Manier die zehnte Etappe gewonnen. Der 30-jährige Slowake vom deutschen Bora-hansgrohe-Team setzte sich am Dienstag nach 177 Kilometern von Lanciano nach Tortoreto nach langer Flucht als Ausreißer vor dem US-Amerikaner Brandon McNulty und dem Gesamtführenden João Almeida aus Portugal durch.
Rund vier Stunden vor Sagans 114. Profisieg bekam der Giro mit voller Wucht schon nach dem ersten Ruhetag zu spüren, was der Tour de France in drei Wochen erspart geblieben war: Zwei Topfahrer und zwei Teams beendeten kurz vor dem Start der zehnten Etappe wegen positiver Corona-Fälle die Italien-Rundfahrt. Wie die Veranstalter mitteilten, wurden insgesamt zwei Fahrer und sechs weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Die zwei positiv getesteten Radprofis sind durchaus klangvolle Namen. So mussten der auf Platz elf der Gesamtwertung liegende Niederländer Steven Kruijswijk, im Vorjahr Dritter der Tour de France, sowie der Australier Michael Matthews, der bereits mehrere Etappen bei allen drei großen Landesrundfahrten gewinnen konnte, den Giro vorzeitig beenden. Dies teilten Kruijswijks Team Jumbo-Visma und Matthews’ deutscher SunwebRennstall mit. Die niederländische Jumbo-Visma-Equipe um die beiden Deutschen Tony Martin und Christoph Pfingsten kündigte kurze Zeit später den kompletten GiroRückzug an. Zuvor hatte bereits das australische Mitchelton-Scott-Team verkündet, die Mannschaft wegen vier positiv getesteter Team-Mitglieder aus dem Rennen zu nehmen.
Somit begaben sich am Dienstag nur noch 145 Radprofis auf die 177 Kilometer nach Tortoreto, bei der der eher sprintstarke Sagan sich erfolgreich als Ausreißer durchsetzte. Es war der erste Sieg des Bora-Kapitäns seit dem 10. Juli 2019 und der erste beim Giro überhaupt.