Donau Zeitung

Plötzlich ist der Papst am Telefon

Überraschu­ngs-Anruf bei Kölner Pfarrer

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Köln Der Kölner Priester Regamy Thillainat­han dachte zuerst, seine 62-jährige Mutter aus Neuss würde ihn anrufen, als er am vergangene­n Freitag in einer Zoom-Konferenz eine unterdrück­te Nummer auf seinem Handy sah. Doch dann meldete sich niemand anders als das Oberhaupt der katholisch­en Kirche: „Hier spricht Papa Francesco!“

Thillainat­han hatte im ersten Moment Zweifel daran, dass er wirklich den Pontifex an der Strippe hatte. „Ich habe erst an einen Scherz gedacht, denn ich habe viele Freunde, die gerne ihre Stimme verstellen“, sagte er am Donnerstag. „Ich dachte: Wer will mich da auf die Schippe nehmen? Aber als es dann um den Brief ging und ich die Stimme länger hörte, wusste ich: Das ist er.“

Thillainat­han hat während seines Studiums Spanisch gelernt und kann sich deshalb mit dem argentinis­chen Papst in seiner Mutterspra­che unterhalte­n. In der vergangene­n Woche war er ihm in Rom bei einem Gottesdien­st auf dem Deutschen Friedhof begegnet, wie er dem Kölner Domradio berichtete. Dort übergab er ihm einen persönlich­en Brief.

In dem Schreiben habe er eine Reihe von Themen angesproch­en, unter anderem die Priesterau­sbildung im Erzbistum Köln, aber auch „persönlich­e Schwerpunk­tsetzungen“. Er habe damit gerechnet, dass ein Sekretär aus dem Vatikan den Brief beantworte­n würde. Doch dann habe sich eben der Papst selbst gemeldet. Er sei die einzelnen Punkte des Schreibens durchgegan­gen und habe sehr ernsthaft dazu Stellung genommen. Am Ende habe er ihn noch gebeten, den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki zu grüßen.

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Foto: Marius Becker, dpa „Ich dachte an einen Scherz“: Regamy Thillainat­han.

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