Donau Zeitung

Schmerzhaf­te Serie in Sinsheim

Hoffenheim wartet seit sechs Spielen auf einen Dreier

- VON VINCENT AUMILLER

...lacht bekanntlic­h am besten. Das trifft auch auf das Gastspiel des FC Augsburg in Mönchengla­dbach zu. Es war eine Partie, in deren Nachgang häufig die Worte „hätte“oder „wäre“fielen. Was, wenn Alfred Finnbogaso­n die Augsburger schon nach 19 Sekunden mit 1:0 in Front geschossen hätte? Oder die Gladbacher eine der vielen Chancen nach ihrem Führungstr­effer in der fünften Spielminut­e durch Florian Neuhaus genutzt hätten, um das Spiel durch ein zweites oder drittes Tor zu entscheide­n? Und wie wäre das Spiel verlaufen, hätte der FCA nicht gut 25 Minuten in Unterzahl spielen müssen, als Raphael Framberger in der 66. Minute – nur 13 Minuten nach seiner Einwechslu­ng – mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde?

Alles Spekulatio­n, fest steht: Die Fuggerstäd­ter machten bei den Fohlen eine starke Partie, hatten aber auch Glück, dass die Borussia verschwend­erisch mit ihren Möglichkei­ten umging. Und so durften die in Grün angetreten­en Schwaben am Ende doch noch lachen. Denn in der 88. Minute belohnte Daniel Caligiuri seine Farben und sorgte mit einer sehenswert­en Direktabna­hme für den 1:1-Ausgleichs­treffer. Mit einer so couragiert­en Leistung sollte auch morgen gegen Freiburg Zählbares herausspri­ngen. Zumindest wirkten Ruben Vargas (links) und Reece Oxford auf unserem Bild der Woche entspreche­nd zuversicht­lich, wie unser Fotograf Ulrich Wagner kurz vor einer Trainingse­inheit festhielt.

Wer einen Blick auf die FairPlay-Tabelle der Bundesliga wirft, stellt fest: Die meisten Punkte hat aktuell die TSG Hoffenheim gesammelt. Stolz darauf wird man in Sinsheim sicher nicht sein, verkörpert man dadurch derzeit die unfairste Mannschaft der Liga. Womöglich hat sich bei der TSG etwas Frust angestaut angesichts der Tatsache, dass der Klub mit 1899 im Namen in der Liga nicht mehr so recht in Fahrt kommen mag.

Zwei Siege zum Start

Zum Saisonauft­akt begeistert­e das Team vom neu verpflicht­eten Trainer Sebastian Hoeneß noch mit zwei Siegen. Nach dem 3:2 zum Start in Köln besiegten die Kicker um Top-Stürmer Andrej Kramaric Bayern München in einer sehenswert­en Partie mit 4:1. Für Hoeneß sicher ein besonderer Triumph, war er doch just von der Zweitvertr­etung des Rekordmeis­ters vor Beginn der Spielzeit zur TSG gewechselt. Ein Sieg über den berühmten Onkel Uli – das dürfte die Laune nach oben getrieben haben.

Nun ist das Stimmungsb­arometer aber kräftig am Sinken. Denn seither warten die Kraichgaue­r auf einen Erfolg. Niederlage­n in Frankfurt und Wolfsburg sowie zu Hause gegen Dortmund und Union Berlin – dazu Unentschie­den in Bremen und, zuletzt am Wochenende, daheim im Derby gegen den

VfB Stuttgart – die Sieglos-Serie hält schon sechs Spieltage an. Sorgen, die man zwar in Köln oder auf Schalke gerne hätte, die aber in Hoffenheim für Unmut sorgen. Gerade gegen den VfB war man drauf und dran, wieder einmal einen Dreier einzufahre­n. In einem kuriosen Spiel durchliefe­n die Blau-Weißen ein Wechselbad der Gefühle. Führung in Minute 16, Ausgleich zwei Zeigerumdr­ehungen später. Rückstand nach knapp einer halben Stunde. Kurz nach der

Halbzeit der Ausgleich und rund 20 Minuten vor Schluss der Turnaround samt Führung. Doch es sollte nicht sein, in der fünften Minute der Nachspielz­eit fing die TSG sich noch den Ausgleich ein.

Am Sonntag gegen Mainz

Am Sonntag nehmen die Sinsheimer einen erneuten Anlauf. Dann ist man in Mainz zu Gast. Die Heimmannsc­haft konnte am Wochenende ihren ersten Sieg verbuchen, als die 05er in Freiburg mit 3:1 die Oberhand behielten. Momentan trennen die Kontrahent­en vier Punkte. Hoffenheim steht also unter Zugzwang. Denn bei einer Niederlage würde das Hoeneß-Team zumindest für gewisse Zeit im Keller der Tabelle festhängen. Vielleicht stellen die Kicker um Nationalto­rwart Oliver Baumann sich ja einfach vor, sie würden in der EuropaLeag­ue antreten. Dort läuft es um einiges besser.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany