Donau Zeitung

Warum ein Bürgerbege­hren?

- VON CORDULA HOMANN redaktion@donau‰zeitung.de

Keine Frage, Bürgerbege­hren sind ein sinnvolles, demokratis­ches Instrument für eine Meinungsab­frage. Da kann jeder sein Kreuzchen setzen, alle sind aufgerufen. Zuletzt ging es bei einem Bürgerbege­hren im Landkreis Dillingen darum, etwas zu verhindern. Die Grünen in Lauingen waren gegen das geplante Einkaufsze­ntrum – die Mehrheit beim Bürgerbege­hren schlug sich auf ihre Seite.

In Blindheim hat Michael Audibert mit den Freien Wählern BUW jetzt ein Bürgerbege­hren für einen Supermarkt auf den Weg gebracht. Fast 500 Unterschri­ften wurden dafür gesammelt, ein starkes Ergebnis. Es gibt gute Argumente für einen Supermarkt an der Stelle. Die Frage ist weniger, wie sinnvoll die Idee ist, sondern deren Umsetzung mit einem Bürgerbege­hren.

Im Gemeindera­t ist noch keine Entscheidu­ng über das Gewerbegeb­iet „An der Bahn“gefallen. Warum hat Gemeindera­tsmitglied Michael Audibert die Idee nicht im Gremium eingebrach­t? Stattdesse­n sind jetzt 1390 Menschen aufgerufen, Ende Januar ihre Stimme abzugeben. Ob sie für oder gegen den Supermarkt an der Stelle sind. Wie soll das weitergehe­n? Muss das alles sein? Immerhin ist so ein Bürgerbege­hren so aufwendig wie eine Bürgermeis­terwahl. Es bindet Ressourcen in der Verwaltung vorund nachher. Und der Vorgang muss coronakonf­orm stattfinde­n.

In Lauingen gab es damals einen Investor, die Planungen für das Gebiet waren bekannt, als die Grünen sich dagegen wehrten. In Blindheim geht es andersheru­m. Ob das das Vertrauen in die Demokratie am Ort stärkt?

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