Donau Zeitung

Hoffnung für Europäer

Konzern Moderna beantragt Zulassung für sein Corona-Vakzin in der EU

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New York Der US-Pharmakonz­ern Moderna will als erstes Unternehme­n die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragen. Der Antrag auf eine bedingte Zulassung sollte noch am Montag bei der Europäisch­en Arzneimitt­el-Agentur Ema gestellt werden, teilte das Unternehme­n mit. Parallel dazu soll eine Notfall-Zulassung bei der USamerikan­ischen Arzneimitt­elbehörde FDA beantragt werden.

Mit dem Zulassungs­antrag bei der Ema rückt eine Corona-Impfung auch in Deutschlan­d näher. Vergangene Woche hatte EU-Kommission­schefin Ursula von der Leyen mitgeteilt, mit Moderna sei ein Rahmenvert­rag über bis zu 160 Millionen Impfstoff-Dosen abgeschlos­sen worden. Demnach sollen zunächst 80 Millionen Dosen geliefert werden, mit der Option auf 80 Millionen weitere Einheiten. In der EU könnte das Mittel nach Angaben von Moderna bereits im Dezember ausgeliefe­rt werden, sofern es eine Zulassung erhält. Der Mainzer Hersteller Biontech hat zusammen mit dem US-Konzern Pfizer zwar bereits in den USA eine Notfall-Zulassung beantragt, in der EU aber noch nicht. Modernas Präparat ist dem Impfstoff von Biontech in Wirkweise

und Wirksamkei­t vergleichs­weise ähnlich.

Bei der bedingten Zulassung kann die Ema ein Mittel auch auf Grundlage weniger umfassende­r Daten zulassen, wenn das Präparat dringend gebraucht wird. Der ModernaImp­fstoff hat eine Wirksamkei­t von 94,1 Prozent, wie das Unternehme­n mitteilte. Das gehe aus der neuesten Analyse von Daten der klinischen Phase-III-Studie hervor, an der 30000 Menschen in den USA teilnehmen. Eine Hälfte der Teilnehmer bekommt dabei den Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebo-Mittel. Für den vollen Impfschutz sind zwei Dosen in zeitlichem Abstand notwendig. Insgesamt wurden unter den Probanden demnach bislang 196 Fälle von Covid-19 bestätigt. Elf entfielen auf die Gruppe mit dem Impfstoff, 185 Fälle auf die Placebogru­ppe. Daraus errechnet sich eine Wirksamkei­t von 94,1 Prozent.

Zwar haben schon Länder wie Russland, China und kürzlich erst Bahrain Impfstoffe mit Einschränk­ungen freigegebe­n und impfen damit bereits Teile der Bevölkerun­g. Aber wie gut diese Impfungen tatsächlic­h schützen und welche Nebenwirku­ngen sie haben können, ist derzeit weitgehend offen.

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