Donau Zeitung

Musik Das erste eigene Lied und ein guter Zweck

Sigrid Mannes verfolgt eifrig ihren Traum, Schlagersä­ngerin zu werden. Ihr erstes eigenes Lied erscheint am Freitag – zugunsten der Kartei der Not. Damit erreicht sie ein wichtiges Ziel

- VON JONATHAN MAYER

Ballmertsh­ofen/Frauenried­hausen Wie schwierig die aktuelle Lage gerade für weniger bekannte Musiker ist, muss an dieser Stelle wohl nicht mehr beschriebe­n werden. Die vielen abgesagten Auftritte, größere Veranstalt­ungen finden nicht mehr statt. Der „Lockdown light“macht es Künstlern nicht einfach. Doch Sigrid Mannes lässt sich davon nicht unterkrieg­en. Als Maria, die singende Wirtin, wollte sie heuer in der Schlagerwe­lt durchstart­en. Ein erstes Ziel erreicht sie am Freitag.

Dann erscheint ihr Lied „Pures Glück“. Für die 55-Jährige, für die das Wörtchen „Wirtin“weit mehr ist als Beiwerk zum Künstlerna­men, ist es ein ganz besonderes. Denn es wird der erste Song sein, der unter ihrem Namen veröffentl­icht wird. Im Lied, erzählt die Betreiberi­n der Frauenried­hauser Schützenkl­ause vorab, geht es um die Kostbarkei­t des Glücks – und dessen Vergänglic­hkeit.

Der Titel ist kein Zufall, erzählt sie: „Pures Glück als Text fand ich sehr schön, weil ich ja schon über 30 Jahre mit meinem Mann verheirate­t bin. Glück kann aber auch schnell vorbei sein.“Vor einem Jahr sei bei ihrem Mann der Krebs wieder ausgebroch­en. „Deshalb ist jeder Tag und jede Stunde, die wir zusammen erleben dürfen, pures Glück.“

Für Mannes, die sich musikalisc­h bisher auf Covers beschränkt hat, geht mit ihrem ersten eigenen Song ein Traum in Erfüllung. Seit etwa zwei Jahren verfolgt sie das Ziel, mit Schlagermu­sik Erfolge feiern zu können. Sie besuchte ein Musikcamp, nahm Gesangsunt­erricht, verlor stolze 40 Kilo. Das Gros ihrer Aufmerksam­keit widmete sie ihrer neu entfachten Leidenscha­ft. Als unsere Zeitung im August erstmals über ihre Gesangskar­riere berichtete, äußerte sie einen besonderen Wunsch: „Ich will irgendwann im Radio oder sogar im Fernsehen auftreten.“

Nun – dieser Wunsch ging vor kurzem in Erfüllung. Denn gleich ihr erster Song fand schon vor der offizielle­n Veröffentl­ichung seinen Weg zu mehreren Internet-Radiosende­rn, die ihn sogleich in ihr Programm mitaufnahm­en. Als es zum ersten Mal gespielt wurde, erzählt Mannes stolz, sei die ganze Familie um das Radio gesessen und habe gelauscht. „Das war unglaublic­h schön. Ich habe das eine ganze Weile gar nicht realisiere­n können“, gesteht Mannes. „Mit den ganzen Stars zusammen auf einem Sender zu laufen ist ein unheimlich cooles Gefühl.“Das gleich auf Anhieb zu schaffen, hätte sie nicht erwartet.

Eigentlich wollte Mannes ihr neues Lied und ein Buch, an dem sie arbeitet, in der Schützenkl­ause erstmals öffentlich vorstellen. Alles war bereits in Planung. Doch die neuen Corona-Regeln machen das nicht möglich. Deshalb hofft sie jetzt darauf, dass ihr Lied auch über andere Wege bekannt wird. Wenn es ab Freitag online zu haben ist, will Mannes auch gleich etwas Gutes mit dem Gewinn anstellen. Ein

Teil der Erlöse, sagt sie, geht an die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung.

Für Maria, die singende Wirtin, ist dieser erste Erfolg noch lang nicht das Ende. Mannes erzählt, sie übe bereits das nächste Stück ein. Auch das soll dann als Single erscheinen. Ihre Ziele hat sie derweil höher gesteckt: „Wenn alles klappt, will ich irgendwann eine eigene CD rausbringe­n.“

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Foto: Aleksandar Arsenovic Als Maria, die singende Wirtin, verfolgt Sigrid Mannes aus Ballmertsh­ofen ihren Traum vom Leben als Schlagersä­ngerin. Nun ver‰ öffentlich­t sie ihr erstes Lied. Es soll nicht das einzige bleiben.

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