Donau Zeitung

Panther verlieren Spiel und Torwart

Eine 2:0-Führung gegen Straubing hilft der Mannschaft von Tray Tuomie nicht weiter. Zu allem Überfluss verletzt sich mit Markus Keller der nächste Goalie

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Einen gebrauchte­n Abend erwischten die Augsburger Panther am Freitag im Heimspiel gegen die Straubing Tigers. Ein überragend­es erstes Drittel war deutlich zu wenig und so stand am Ende eine 3:6 (2:1, 0:2, 1:3)-Niederlage. Zudem wird die Torwartsit­uation immer prekärer, denn mit Markus Keller verletzte sich nach Olivier Roy nun auch der zweite Goalie. Für ihn kam gegen Straubing der 19-jährige Moritz Borst aufs Eis.

Von alle dem Ungemach war anfangs aber nichts zu sehen. Da hieß es noch: besser gegen giftiger. Oder eben Augsburg gegen Straubing. Die einen haben sich in der Play-offZone fest gebissen und wollten den dazu nötigen vierten Platz in der Süd-Gruppe mit aller Macht verteidige­n. Die anderen laufen als Sechster den eigenen Erwartunge­n hinterher. Straubing hatte die vergangene Saison auf Platz drei der Hauptrunde beendet. Dann kam Corona. Keine Play-offs, keine Champions Hockeyleag­ue. Stattdesse­n eine lange Sommerpaus­e, gefolgt von einer bisher eher ernüchtern­den Saison. Noch aber lebt die Hoffnung, die Play-offs zu erreichen. Und das war den Gästen am Freitagabe­nd im Curt-Frenzel-Stadion deutlich anzumerken. Giftig gingen sie in die Zweikämpfe und bewegten sich einige Male nah am Rande des Regelwerks. Die Panther aber ließen sich davon nicht beeindruck­en und hielten mit spielerisc­her Klasse dagegen. Einige Spielzüge waren einen Augenweide. Allerdings haperte es mit der Chancenver­wertung. Die beiden Treffer des ersten Drittels spiegelten nur ungenügend wider, welch Möglichkei­ten sich die Panther erspielt hatten. Die Tore in der Kurzfassun­g: Erst fälschte Jaroslav Hafenricht­er einen Schlenzer von Henry Haase unhaltbar ab, dann vollendete Adam Payerl einen Alleingang. All das geschah innerhalb von 14 Sekunden der fünften Spielminut­e. Straubing aber blieb: giftig. Und wurde dafür belohnt. Antoine Laganière eroberte sich den Puck mit grenzwerti­gem Körpereins­atz und verkürzte in Unterzahl zum 1:2 (17.).

Beobachtet wurde das Geschehen im Curt-Frenzel-Stadion auch von Panther-Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl. Der hatte am Nachmittag die Leihe des Austro-Kanadiers Layne Viveiros offiziell bekannt geben lassen. Der Verteidige­r steht beim EC Red Bull Salzburg unter Vertrag, wurde dort aber aussortier­t und spielt die Saison nun in Augsburg zu Ende. Er soll dem Kader im stressigen Saisonends­purt mehr Tiefe geben. Den Namen eines neuen Torwarts ließ sich Sigl aber (noch) nicht entlocken. Die schwere Knieverlet­zung von Roy hat ihm auf der wichtigste­n Position Handlungsb­edarf beschert. Dazu kommt nun auch noch der Ausfall Kellers, der beim Ausgleichs­treffer noch auf dem Eis stand und dabei einigermaß­en unglücklic­h aussah. Sean Acolatse nutzte das zum 2:2 (25.). Plötzlich war all die Augsburger Überlegenh­eit dahin. Denn kurz darauf brachte Andreas Eder die Gäste gar mit 3:2 in Führung (26.). Innerhalb weniger Minuten hatte das Momentum die Seiten gewechselt. Straubing blieb giftig, Augsburg war nicht mehr besser.

Das letzte Drittel begann wenig verheißung­svoll. Straubing erhöhte schnell durch Kael Mouilliera­t (41.) und Nickolas Latta (42.) auf 5:2. Zu allem Überfluss verletzte sich Keller am linken Bein und humpelte in die Kabine. Für ihn kam der 19-jährige Ersatz-Ersatzmann Borst. Der gilt als hochveranl­agt und stammt aus dem eigenen Nachwuchs, hatte bis dahin aber noch kein DEL-Spiel bestritten. Am Freitag machte er seine Sache gut. Die Niederlage aber konnte er nicht mehr verhindern. Die Treffer von Hafenricht­er zum 3:5 (57.) und Corey Trapp zum 3:6 (58.) hatten nur noch statistisc­hen Wert.

Augsburger Panther Keller ‰ Bergman, Valentine; Lamb, Rogl; Sezemsky, Haase; Tölzer ‰ Abbott, LeBlanc, Hafenricht­er; Kristo, Stieler, Trevelyan; Payerl, Clarke, Sternheime­r; Miller, Eisenmenge­r, Khar‰ boutli

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Foto: Siegfried Kerpf Ausgerutsc­ht: Danny Kristo und die Augsburger Panther mussten gegen Straubing eine bittere Pleite einstecken. Auch die Per‰ sonalsitua­tion verschärft­e sich zusehends.

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