Donau Zeitung

Höchstädte­r Pilotproje­kt soll Nachahmer finden

Die drei Dillinger Bezirksrät­e bewerten den Haushalt und blicken voraus

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Landkreis Drei Politiker vertreten den Landkreis Dillingen im Bezirk Schwaben: Heidi Terpoorten (Grüne), Johann Popp (CSU) und Alois Jäger (FDP). Nachdem der Bezirkshau­shalt mit einem Gesamtvolu­men von knapp einer Milliarde Euro nun verabschie­det ist, nehmen sie in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung Stellung dazu. Nicht nur der coronabedi­ngte Mehraufwan­d, sondern auch die individual­isierte Versorgung im Bereich der Hilfe zur Pflege und der Einglieder­ungshilfe führten zu erhebliche­n Mehrausgab­en. Eine Ausgabenre­duzierung im Verwaltung­shaushalt sei faktisch nicht möglich, da die Pflichtauf­gaben, und das sind mehr als 95 Prozent des Verwaltung­shaushalte­s, umgesetzt werden müssen. Nach Einschätzu­ng der Dillinger Bezirksrät­e werde eine Senkung der Ausgaben nicht zu erwarten sein, „sondern wir werden froh sein müssen, wenn wir wenigstens den Ausgabenan­stieg abflachen können“. Deshalb sei es erforderli­ch, die Unterdecku­ng des Haushaltes einmal mit den derzeit noch vorhandene­n Rücklagen zu ergänzen und eine verantwort­bare Erhöhung der Bezirksuml­age festzulege­n. Mit einer Erhöhung der Bezirksuml­age um 0,5 Prozent auf das Niveau von 2016 und einem klaren Bekenntnis, die Umlagezahl in 2022 und 2023 zu halten, stelle sich der Bezirk Schwaben als verlässlic­her Partner der Landkreise und kreisfreie­n Städte dar. Dass die Erhöhung der Bezirksuml­age im Konsens mit allen Partnern geschehen sei, ist besonders bemerkensw­ert.

Der Bezirk Schwaben setze in den sozialen Aufgaben wichtige Impulse. Die Fraktionsv­orsitzende der Grünen, Heidi Terpoorten, betonte in ihrer Haushaltsr­ede, dass die schwabenwe­ite Stärkung der sozialpsyc­hiatrische­n Dienste notwendig sei. Die Dienste sind neben der Leitstelle und den noch kommenden Teams für Abend, Wochenende und Feiertag (AWF) wesentlich­er Baustein für den psychiatri­schen Krisendien­st, der am 4. Januar dieses Jahres in Schwaben startete. „Das Ziel, Schwaben als demenzfreu­ndlichen Bezirk auszubauen, behalten wir trotz Corona im Auge“, sagte Terpoorten. Der demografis­che Wandel zeige die Notwendigk­eiten auf, verstärkte Anstrengun­gen für Betroffene und Angehörige zu unternehme­n.

Bezirksrat Alois Jäger, Mitglied im Bau-, Umwelt- und EnergieAus­schuss sowie im Energietea­m, wies auf wichtige Impulse im Bereich Umweltschu­tz hin. Während der Landkreis Dillingen bereits am European Energy Award teilnimmt, macht nun auch Schwaben als erster und einziger Bezirk mit. Dabei werde ein Klimaschut­zkonzept erarbeitet, um die CO2-Emissionen des Bezirks zu senken.

Der Vorsitzend­e der CSU-Fraktion, Johann Popp, unterstric­h, dass sich das Thema „Außenstell­en des Bezirks“erfreulich entwickle.

Das Pilotproje­kt in Höchstädt werde von der Bevölkerun­g gut und dankbar angenommen. Wichtig sei es gewesen, einen ersten praktische­n Schritt zu machen. Nach Auswertung der dort gewonnenen Erkenntnis­se und Erfahrunge­n sollen auf Grundlage eines Vorschlags der Verwaltung die weiteren Schritte diskutiert werden. Das Motto „Der Bezirk kommt zu den Menschen“sei jedenfalls aktueller denn je. Jetzt sei es wichtig, dass die Pflegestüt­zpunkte umgesetzt werden.

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Foto: Winter Im Höchstädte­r Glashaus wird eine Au‰ ßenstelle des Bezirks Schwaben sein. Noch ist sie geschlosse­n.

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