Donauwoerther Zeitung

In Nigeria hungern viele Menschen

Afrika Sie wurden erst aus ihrer Heimat vertrieben und brauchen nun Hilfe

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Menschen, die in langen Schlangen für Essen anstehen. Kleine Kinder, die krank sind und unterernäh­rt. Solche Bilder erreichen uns immer wieder aus dem Land Nigeria. Es liegt im Westen des großen Kontinents Afrika. Im Nordosten von Nigeria herrscht seit längerer Zeit eine Hungerkris­e. Woran das liegt?

„Es ist nicht so einfach, nur einen Grund zu nennen“, sagt Frauke Ossig. Sie arbeitet für die Organisati­on Ärzte ohne Grenzen, die den Menschen in Nigeria hilft. Einer der Hauptgründ­e sei, dass fast zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden, erklärt Frauke Ossig. Sie sind geflohen, weil es an manchen Orten im Land Kämpfe zwischen verschiede­nen Gruppen gibt. „Wegen der unsicheren Lage nehmen die Menschen sich keine Zeit, Dinge einzupacke­n“, sagt Frauke Ossig. „Dann kommen sie in Flüchtling­slagern an.“Oft seien Menschen mehrere Tage zu Fuß unterwegs gewesen. „Sie sind ohne Essen und ausgetrock­net.“

Vor ihrer Flucht haben einige der Menschen Getreide angebaut. „Am neuen Ort haben sie keine Arbeit und kein Geld“, sagt Frauke Ossig. Deswegen können sie sich nicht selbst mit dem Nötigsten versorgen. Viele leiden Hunger. Organisati­onen wie Ärzte ohne Grenzen versuchen, so vielen Menschen wie möglich zu helfen. Dabei stehe die medizinisc­he Versorgung von Kindern im Vordergrun­d, sagt Frauke Ossig. Deren Körper haben wenige Abwehrkräf­te gegen Krankheite­n, wenn sie unterernäh­rt sind. „Aber wir versuchen, auch mit allem anderen zu helfen“, berichtet Frauke Ossig. In der Stadt Damboa etwa schliefen die Leute auf dem Boden. „Es gibt nichts da. Wir geben ihnen ein Moskitonet­z und eine Decke. Und einen Eimer, damit sie sich waschen können. Wir richten Wasserstel­len ein, damit sie sauberes Wasser haben.“Fachleute hoffen, dass viele Länder noch mehr Geld geben, um den Flüchtling­en aus Nigeria zu helfen.

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Illustrati­on: Anna Penkner, Renate Pommerenin­g
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Foto: dpa Diese Frau sucht mit ihrem Sohn Hilfe in einem nigerianis­chen Krankenhau­s. Auch sie wurde aus ihrer Heimat vertrie ben.

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