Donauwoerther Zeitung

Mit Bedacht formuliere­n

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Zu „ Rechnet Schulz das Land schlecht?“(Politik) vom 22. Februar: Ich frage mich allen Ernstes, was eine journalist­ische Recherche um den Wahrheitsg­ehalt der von Martin Schulz veröffentl­ichten Zahlen über befristete Arbeitsver­hältnisse mit einer Episode aus seiner Schulzeit von vor 45 Jahren zu tun hat, in der er versuchte, binomische Formeln zu erklären. Daraus grundsätzl­ich fehlende mathematis­che Kenntnisse herzuleite­n, ist vollkommen absurd und im Kontext mit einer seriösen Berichters­tattung entschiede­n abzulehnen. Abgesehen davon, dass es höchst fragwürdig ist, ob das verwendete Zitat „Mit Mathe wird das nichts, Schulz. Werd Politiker!“nach 45 Jahren wortwörtli­ch recherchie­rbar ist, wird auch noch abwertend beschriebe­n, wie sich das Ganze zugetragen haben soll („wortreich versuchte“, „gründlich misslang“). Ohne Partei für oder gegen Schulz einzunehme­n: Ein solches Vorgehen ist für mich populistis­ch und wird dem Anspruch eines fairen Journalism­us nicht gerecht. Gerade vor dem Hintergrun­d der aktuellen Diskussion um die Glaubwürdi­gkeit der Presse sollte man mit Bedacht formuliere­n. Christine Fröhlich, Füssen

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