Keine Erinnerung
Tipp des Tages Wenn schon junge Menschen dement werden sind die Folgen drastisch
ZDF, 22.15 Uhr Florian ist 41 Jahre alt und braucht rund um die Uhr Betreuung. Er könnte sich allein nicht mehr orientieren, inzwischen spricht er nicht mehr. Ohne seine Eltern wäre er hilflos wie ein kleines Kind. Er ist an Frontotemporaler Demenz erkrankt. Dass viele 80-Jährige dement werden, ist in einer alternden Gesellschaft zum Normalzustand geworden. Wie dramatisch die Folgen für deutlich jüngere Erkrankte und für ihre Angehörigen sind, zeigt das ZDF heute um 22.15 Uhr in der Dokumentation „Das große Vergessen“.
Florian ist Vater von zwei Kindern, er war verheiratet, beruflich erfolgreich als Kreisjugendpfleger in Pforzheim. Er war ein Machertyp, erzählt seine Schwester Silvia, ein Alphatier mit Riesenfreundeskreis. Aber ab dem Alter von 37 Jahren beginnen sich die merkwürdigen Vorfälle zu häufen. Bei der Arbeit kommt er nicht mehr klar, verliert seine Stelle. Doch was ist der Grund dafür? Die Ärzte erkennen lange nicht, woran er erkrankt ist, er kommt von einer Klinik in die andere, auch in die Psychiatrie. Es dauert Monate, bis sich herausstellt, dass er dement ist. Florians Eltern standen vor der Frage: Wohin mit ihrem Sohn? „Er braucht rund um die Uhr Betreuung. Das kann man nur zu Hause leisten“, sagt Florians Vater. Jetzt kümmern er und seine Frau sich zusammen mit ihrer Tochter und zwei Pflegekräften um ihren Sohn. Eine Mammutaufgabe, die viel Planung und viel Zeit in Anspruch nimmt – und wenig an Ruhestand erinnert. Eine Alternative sehen sie nicht. Eins ist für den Vater sicher: In „die geschlossene Anstalt“soll Florian nie wieder.