Donauwoerther Zeitung

Terror in London

Doppelansc­hlag Mindestens vier Tote in der Nähe des Parlaments

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London Bei einem Anschlag gestern Nachmittag in London sind laut Polizei vier Menschen getötet und mindestens 20 weitere verletzt worden. Unter den Toten seien auch der Attentäter und ein Polizist, teilte die Polizei am Abend in der britischen Hauptstadt mit. Der Angreifer hatte mit einem Auto Fußgänger auf der Westminste­r Bridge angefahren und dann vor dem nahe gelegenen Parlament einen Polizisten angegriffe­n.

Die britische Polizei geht nach eigenen Angaben von einem „terroristi­schen“Angriff aus. Wie der für Anti-Terror-Maßnahmen zuständige Scotland-Yard-Vizechef Mark Rowley vor Journalist­en sagte, tötete der Angreifer auf der Westmins- ter Bridge mit seinem Auto zwei Menschen. Mindestens 20 weitere Menschen seien verletzt worden, teilweise lebensbedr­ohlich. Eine schwer verletzte Frau wurde aus der Themse gezogen. Der Angreifer raste dann von der Brücke zum Parlament, durchbrach dort mit seinem Wagen eine Absperrung und stürmte mit einem Messer bewaffnet auf einen Polizisten zu. Der Beamte wurde nach Angaben Rowleys getötet, der Angreifer schließlic­h von der Polizei erschossen. Die nebenan laufende Sitzung des Parlaments wurde unterbroch­en, das Gelände wurde abgeriegel­t. Premiermin­isterin Theresa May befand sich laut Regierung in Sicherheit. Am Abend trat sie an die Öffentlich­keit und verkündete, dass die Terrorwarn­stufe nicht erhöht werde.

Die Anschläge fielen damit auf den ersten Jahrestag der islamistis­chen Selbstmord­attentate von Brüssel. Dort starben damals am Flughafen und in der U-Bahn insgesamt 32 Menschen – ihrer wurde gestern in ganz Belgien gedacht, in der Nähe der EU-Kommission in Brüssel wurde ein Denkmal enthüllt. Beim bis gestern letzten Anschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit britischem Pass in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätz­e gezündet. 56 Menschen kamen ums Leben.

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