Donauwoerther Zeitung

Radweg: Die Lücke auf der Brücke

Dass man noch nicht sicher mit dem Fahrrad von Donauwörth nach Rain fahren kann, liegt an einem winzigen Abschnitt. Dort muss jetzt viel Geld investiert werden

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Mit dem Auto braust man schnell drüber über das unscheinba­re Bauwerk aus den 1950er Jahren. Und genau darin liegt die Gefahr an diesem Ort: Wegen der kleinen Straßenbrü­cke über den Egelseebac­h zwischen Nordheim und Hamlar klafft noch eine Sicherheit­slücke auf dem ansonsten weit gediehenen neuen Radweg, der Donauwörth mit Rain verbindet. Die Lösung des Problems wird teuer, wie Tiefbau-Teamleiter Gerhard Schappin vom Landratsam­t am Donnerstag­abend im städtische­n Hauptaussc­huss erläuterte.

Es sei der „letzte Lückenschl­uss“auf dem neuen Radweg zwischen den beiden Städten und schon allein von großer Wichtigkei­t, erklärte Oberbürger­meister Armin Neudert (CSU). Der „Knackpunkt“sei, dass die Egelseebac­hbrücke zu schmal sei, um auf dem bestehende­n Bauwerk Radfahrer fahren zu lassen. In der Tat: Stellt man sich zu einer beliebigen Tageszeit an die Brücke, so erhält der Beobachter ein Gefühl für die Gefahren – zahlreiche Lastwagen aus oder in Richtung Gewerbegeb­iet Genderking­en fahren hier mit gut 80 Stundenkil­ometern entlang. Die Brücke wurde im Jahr 1956 gebaut, zu einer Zeit, als das Verkehrsau­fkommen deutlich unter jenem unserer Tage lag. Es liegt indes seit geraumer Zeit auf der Hand, wie der Lückenschl­uss hingebogen werden kann: mit einer parallel zur Straße verlaufend­en zweiten Brücke für Radler und Fußgänger. Eine schlichte Holzkonstr­uktion sei aber wegen des besonderen Untergrund­s aus statischen Gründen nicht möglich, wie Tiefbau-Chef Schappin vom Landratsam­t erläuterte. Die wirtschaft­lichste Konstrukti­on liege bei 170 000 Euro Baukosten, wovon die Stadt Donauwörth die Hälfte zu tragen hätte.

Ein Radfahrstr­eifen durch Versetzung der Leitplanke, wie sie der Ratsherr Armin Eisenwinte­r (CSU) vorgeschla­gen hatte, sei letztlich zu unsicher – die Förderung des Gesamtproj­ektes könnte, so Schappin, dadurch gefährdet werden.

Mehrere Räte meldeten Bedenken bezüglich der hohen Baukosten an – am Schluss überzeugte jedoch Schappin vor allem mit dem Argudeshal­b ment der Gesamtförd­erung für das Projekt. Schließe man die aktuelle Lücke nicht, so schließe dagegen der Staat voraussich­tlich den Fördertopf für die Gesamtstre­cke Donauwörth­Rain.

Josef Reichensbe­rger (AL/ JB) betonte resümieren­d, dass sich Donauwörth nun nicht sperren dürfe, zumal sich die kleineren Kommunen Bäumenheim und Genderking­en ja spürbar an den Kosten des Gesamtproj­ektes beteiligt hatten. Thomas Krepkowski (Grüne) mahnte an, dass künftige Projekte von den „kritischen Punkten“ausgehend geplant werden sollten. Der Bau der Stahl-Beton-Konstrukti­on neben der bestehende­n Straßenbrü­cke wurde gegen zwei Stimmen von CSU und PWG beschlosse­n.

 ?? Foto: Thomas Hilgendorf ?? Die Brücke über den Egelseebac­h stellt die letzte größere Lücke auf dem Radweg zwischen Donauwörth (Nordheim) und Genderking­en, beziehungs­weise Rain dar. Die Que rung ist auch angesichts des Lastverkeh­rs ein Sicherheit­srisiko für Radfahrer.
Foto: Thomas Hilgendorf Die Brücke über den Egelseebac­h stellt die letzte größere Lücke auf dem Radweg zwischen Donauwörth (Nordheim) und Genderking­en, beziehungs­weise Rain dar. Die Que rung ist auch angesichts des Lastverkeh­rs ein Sicherheit­srisiko für Radfahrer.

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