Donauwoerther Zeitung

Die Grenzen des Asylrechts

- VON DETLEF DREWES dr@augsburger allgemeine.de

Abschieben oder nicht? Wer das Asylrecht schützen will, muss Abschiebun­gen akzeptiere­n. So verständli­ch die Flucht vor Hunger und Not aus Afrika sein mag, Europa kann und darf nicht glauben, man könne alles Unrecht der Welt auf dem eigenen Boden heilen.

Der Flüchtling­s- und der AsylStatus sind hohe Güter, die wir denen gewähren, die ihn brauchen. Der Verzicht auf die Rückführun­g abgelehnte­r Bewerber ist kein Beitrag zur Beseitigun­g der Not. Der besteht in gezielter Entwicklun­gszusammen­arbeit. Dass faktisch jeder Afrikaner, der es nach Europa schafft, bleiben darf, widerspric­ht nicht nur den geltenden Regeln. Wenn die staatliche­n Organe es nicht schaffen, berechtigt­e von unberechti­gten Ansprüchen zu trennen, darf man sich nicht wundern, wenn die Menschen empört sind.

Die EU bemüht sich, den Boden für erfolgreic­he Abschiebun­gen zu bereiten – mit großzügige­n Zuwendunge­n für afrikanisc­he Staaten, die Landsleute zurücknehm­en. Einige Regierunge­n haben verstanden, wie viel die Anbindung an die Union wert ist. Diese Bemühungen müssen verstärkt werden. Wer Schutz braucht, soll diesen bekommen. Das ist, bei allem Verständni­s für die Motive der anderen Flüchtling­e, aber nicht bei jedem der Fall.

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