So hilft eine Rainerin in Berlin
Engagement Elena Peceros war eine Woche lang freiwillige Helferin beim Deutschen Turnfest in der Hauptstadt. Dort war sie für das Frühstück zuständig. Was sie noch alles erlebte
Rain/Berlin Angela Merkel sitzt im Berliner Olympiastadion. Udo Lindenberg steht auf der Bühne. Deutsche Olympiateilnehmer – darunter Fabian Hambüchen – werden mit dem Auto in die Arena gefahren. Dort findet die Stadiongala des Deutschen Turnfestes statt. Und Elena Peceros ist mittendrin.
Die 16-Jährige aus Rain war vom 3. bis 10. Juni eine Woche lang Volunteer, also freiwillige Helferin, bei dem Großereignis. Aufmerksam geworden ist sie durch ihre Tätigkeit in der Bayerischen Sportjugend (BSJ) – sie ist dort Jugendsprecherin. „Das klang alles ziemlich interessant.“
Also entschloss sie sich zusammen mit zwei anderen Mädels von der BSJ, Katharina Kalb aus Friedberg und Judith Rau aus Alerheim, als Volunteer nach Berlin zu fahren. Und das, obwohl Elena mit dem Turnen nicht allzu vertraut ist: Sie ist schon seit rund zehn Jahren Mitglied beim TSV Rain, allerdings in der Schwimmabteilung. „Turnen ist nichts für mich, aber ich finde den Sport beeindruckend“, erklärt die Schülerin. Außerdem war bei dem Ereignis für jeden etwas geboten. „Es gab viele Angebote: Wir konnten fechten, Beachvolleyball spielen oder Yoga vor dem Reichstagsgebäude machen.“
Neben den zahlreichen Freizeitaktivitäten genoss sie als Helferin viele weitere Vorteile: „Uns wurde die Hin- und Rückfahrt bezahlt und vom Ausrichter des Turnfestes, dem Deutschen Turnerbund, auch noch Unterkunft, Frühstück und Mittagessen.“
Elena war eine Woche lang eine sogenannte Schulhelferin. „Wir mussten uns immer zwischen 6 und 10 Uhr um das Frühstück kümmern. Dabei gab es genaue Vorgaben, wie das Buffet aussehen musste“, erklärt die 16-Jährige. Das habe alles reibungslos funktioniert, obwohl die Organisation „echt schlecht“war, wie die Schülerin im Nachhinein berichtet: „Leider kamen unsere Betreuer, die uns alles zeigen sollten, erst ziemlich spät. Wir waren mehr oder weniger auf uns alleine gestellt.“
Doch wie wichtig ehrenamtliche Helfer wie Elena sind, zeigt eine Anekdote, die die 16-Jährige in Berlin erlebt hat. „Als Volunteers haben wir alle ein leuchtfarbenes T-Shirt bekommen. Einmal wollten wir in unserer Freizeit nur etwas ansehen, hatten aber unsere T-Shirts an. Da mussten wir gleich mithelfen.“
Trotz der mangelnden Organisation würde Elena jederzeit wieder als Volunteer arbeiten. Denn neben den Eintrittskarten zur Stadiongala gab es auch Tickets für das Turnfest selbst und ein Konzert der Band Glasperlenspiel. „Es war einfach ein tolles Erlebnis. Und so günstig kommt man normalerweise nicht nach Berlin“, sagt Elena und lacht. Bis sie wieder beim Deutschen Turnfest freiwillig helfen kann, muss sie sich jedoch noch ein wenig gedulden: Das nächste Fest findet erst in vier Jahren in Leipzig statt.
Doch auch bis dahin hat Elena einiges zu tun: Die Schülerin der Fachoberschule in Donauwörth vertritt als Jugendsprecherin die BSJ auf vielen Veranstaltungen: „Wir sind zum Beispiel beim Nördlinger Stadtlauf in gut zwei Wochen, aber auch auf der Donau-Ries-Ausstellung im September.“Ob sie dort auch die Bundeskanzlerin trifft, ist allerdings fraglich. »Lies mich