Wann antizyklisches Verhalten gut ist
Am Aktienmarkt kann es manchmal sinnvoll sein, sich der vorherrschenden Meinung zu widersetzen und antizyklisch zu handeln. Denn nicht immer, aber recht häufig kommt es anders, als die Mehrheit glaubt: Wenn sich Optimismus ausbreitet, fallen plötzlich die Kurse – dominiert die Schwarzmalerei, steigen sie. Für dieses Phänomen gibt es nach Auskunft des Deutschen Aktieninstituts (DAI) eine plausible Erklärung: Wenn fast alle Anleger mit steigenden Kursen rechnen, dann heißt das auch, dass sich fast alle bereits mit Aktien eingedeckt haben. Dann gibt es nur noch wenige, die noch kaufen. Aber nur durch weitere Nachfrage gehen die Kurse in die Höhe.
Umgekehrt kommt es manchmal gerade dann zu Kurssteigerungen, wenn nur noch pessimistische Stimmen zu hören sind. Weil bereits alle verkauft haben, führt dann manchmal schon eine geringe Nachfrage zu steigenden Kursen. Für Aktienanleger kann es sich also durchaus auszahlen, gegen den Strom zu schwimmen. Das DAI weist jedoch darauf hin, dass die allein von der Stimmung bedingten Kursschwankungen nur von vorübergehender Dauer sind. Langfristig sind für den Aktienmarkt die volkswirtschaftliche Leistung sowie die Ertragsentwicklung der Unternehmen entscheidend.