Sondierer an der Schmerzgrenze
Union und SPD ringen bis tief in die Nacht um ein Ergebnis
Berlin Am Tag der dicken Brocken zeichnete sich auch spät in der Nacht, nach mehr als vierzehnstündigen Sondierungen, noch kein Ende ab. Im Berliner Willy-BrandtHaus rangen gestern die Unterhändler von Union und SPD intensiv um die Grundlagen einer möglichen Fortsetzung ihrer Regierungskoalition. Einigung? Vertagung? Ein Scheitern gar? Nichts schien zuletzt ausgeschlossen. Als sich die Unterhändler zum letzten von fünf geplanten Sondierungsgesprächen trafen, waren noch zahlreiche wichtige Fragen offen: Sollen Gutverdiener künftig höhere Steuern zahlen? Löst die einheitliche Bürgerversicherung das bisherige System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung ab? Dürfen Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus künftig wieder ihre Familien nachholen? Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Martin Schulz waren sich immerhin darin einig, dass noch viele der besagten „dicken Brocken“aus dem Weg geräumt werden müssten. Doch am späten Abend drang aus der SPDZentrale durch, dass nach wie vor einige wichtige Knackpunkte ungelöst seien. Ein Ende schien nicht in Sicht, es wurde mit Verhandlungen bis tief in die Nacht gerechnet.
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