Friedberger Allgemeine

Der vielleicht kleinste Fanklub der Welt

Anhänger aus Südtirol verfolgen täglich das Training. Die Liebe zum FCA hat mit dem FC Bayern zu tun

- Foto: Krieger

Gut, Massen von Fans haben den FCA ins Trainingsl­ager noch nie begleitet, aber es werden jährlich mehr. Am Sonntag erlebten mindestens 100 Zuschauer, vorwiegend Urlauber, die Trainingse­inheiten des FC Augsburg. Unter ihnen ein kleiner Fanklub. Vielleicht der Kleinste der Welt. Der „Fanclub Südtirol“wirkt mit seinen drei Mitglieder­n etwas exotisch: Es sind die 26-jährige Teresa, ihr 26-jähriger Freund Philipp und die 12-jährige Sophie. Philipp ist der Initiator.

Im Trainingsl­ager in Mals hat er ein Banner mit der Aufschrift „Fanclub Südtirol“aufgehängt. Philipps Liebe zum FCA begann im Jahr 2011, als der FCA noch in der 2. Liga kickte. „Ich habe mir auf Sky die Bundesliga angeschaut und irgendwann blieb ich beim FCA hängen.“

Das hatte Auswirkung­en, die Liebe ist immer mehr gewachsen. Im Jahr 2011, als der FCA im letzten Saisonspie­l gegen den FSV Frankfurt den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hat, war Philipp zum ersten Mal in der Augsburger Arena. „Das war ein super Erlebnis. Ich habe da erstmals die FCA-Hymne vor dem Spiel gehört und es war eine fantastisc­he Atmosphäre“, erzählt er.

Das Trio wohnt in Schluderns, rund drei Kilometer von Mals entfernt. Die Trainingse­inheiten sind für sie Pflicht. Die Verwandte Sophie und Freundin Teresa haben sich von Philipp anstecken lassen. „Aber auch meine Eltern sind mittlerwei­le FCA-Fans“, meint Philipp. Sein Onkel ist Bayern-Mitglied, sagt Philipp etwas abschätzig. Er musste ihm Karten besorgen, als der FCA seinen ersten Bundesliga-Auftritt bei den großen Bayern hatte.

Südtirol ist überhaupt eine feste Bastion des Rekordmeis­ters. Warum er nicht dazugehört, sagt Philipp ganz offen: „Die sind mir viel zu arrogant.“Der FCA taugt den Drei. „Die Spieler machen mit uns Fotos und alle sind unheimlich freundlich zu uns.“Mittlerwei­le waren Philipp und sein Anhang schon zehnmal in Augsburg, unter anderem bei den Europacup-Spielen gegen Bilbao und Liverpool.

Sabine Peter und ihr Mann Thomas kommen aus Traunstein. Er ist in Dinkelsche­rben aufgewachs­en, seine Frau ist gebürtige Augsburger­in. Über zehn Jahre leben sie im Chiemgau. Auch für sie ist der FCA ein fester Bestandtei­l im Leben. „Wir fahren immer mit dem Bayern-Ticket nach Augsburg und sind sechs Stunden unterwegs. Für uns ist eigentlich jedes Heimspiel auch ein Auswärtssp­iel“, sagt Sabine Peter lachend. Übers Wochenende sind die beiden nach Südtirol gefahren, um ein paar Trainingse­inheiten des FCA zu sehen. Im Trainingsl­ager am Walchsee im vergangene­n Jahr waren die beiden fast die ganze Zeit dabei. „Mei“, sagt Thomas Peter und zuckt mit den Schultern, „das lag fast vor der Haustür.“

 ??  ?? Immer dabei (von links) die Fans Sophie, Philipp und Teresa.
Immer dabei (von links) die Fans Sophie, Philipp und Teresa.

Newspapers in German

Newspapers from Germany