Friedberger Allgemeine

Pferd beißt in Motorhaube

Landgerich­t soll Schuldfrag­e klären

- VON FLORIAN EISELE

Augsburg Pferde ernähren sich in aller Regel von Hafer oder Heu – ein Tier im Landkreis Augsburg biss jedoch in die Motorhaube eines Autos. Als die Besitzerin eines Audi Q7 ihren Wagen auf dem Gelände eines Reiterhofe­s abstellte, streckte ein Pferd aus einer Stallung den Hals heraus und biss in die Motorhaube. Das war vor drei Jahren. Seitdem beschäftig­t Versicheru­ng und Justiz die Frage, wer für den Sachschade­n in Höhe von 2000 Euro aufkommt. Mittlerwei­le ist der Fall beim Augsburger Landgerich­t angekommen.

Im Mai hatte das Augsburger Amtsgerich­t noch geurteilt, dass die Autofahrer­in eine 50-prozentige Teilschuld an dem Vorfall trifft. Die Frau hätte, so die Argumentat­ion, wissen müssen, dass sie nicht so nah an den Stall hätte parken dürfen. Dagegen legte sie Berufung ein. Bei einem gestrigen Ortstermin sahen sich der zuständige Richter, die Klägerin und die Anwälte nun den Tatort an. In aller Regel sind die Fenster der Boxen mit einem Gitter gesichert – dieses war am Tag des Vorfalls von der Pferdebesi­tzerin ausgehängt worden.

Die Audi-Fahrerin saß während des Bisses im Wagen, ihre Tochter auf dem Beifahrers­itz. Beim Ortstermin sagte sie: „Ich beschäftig­e mich seit 40 Jahren mit Pferden. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“Ein Urteil wird das Augsburger Landgerich­t in etwa zwei Wochen fällen.

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