„Wir sind konkurrenzfähig!“
Kissings Trainer Vladimir Manislavic freut sich über den späten Ausgleich im Derby gegen den Titelkandidaten Mering. Auch in den unteren Klassen geht’s wieder rund
Friedberg/Kissing Sechs Tore, ein packender Spielverlauf und am Ende ein „Bonus-Punkt“gegen einen schier übermächtigen Gegner. Bei den Verantwortlichen des Kissinger SC herrschte nach dem 3:3 im brisanten Nachbarschaftsduell der Landesliga Südwest gegen den Titelkandidaten SV Mering Zufriedenheit – so auch bei Trainer Vladimir Manislavic. „Was mich besonders freut, ist, dass wir konkurrenzfähig geworden sind, die Mannschaft wächst mehr und mehr zusammen“, lobte er sein junges Team. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, hätte man die Eigenfehlerquote weiter minimiert und dem MSV nicht die Tore geschenkt, fügte er weiter an. „Mering hat mit seinen klasse Einzelspielern diese Fehler eiskalt bestraft“, erklärte der Kissinger Coach. Mering sei sicherlich spielerisch besser gewesen und habe mehr Ballbesitz gehabt, dennoch bezeichnete Manislavic das Unentschieden als absolut verdient. „Wir haben uns nach dem Rückstand zurückgekämpft, Moral bewiesen – und der späte Ausgleich fühlt sich an wie ein Sieg“, sagte der Trainer fast schon euphorisch. Angelo Cena machte in der Nachspielzeit per Kopf das – zumindest von den Kissingern – umjubelte 3:3.
Bei Merings Co-Trainer Andreas Holzmann war die Gemütslage verständlicherweise eine andere. „Das Ziel wären eigentlich die drei Punkte gewesen – und die wären hier auch drin gewesen. Es ist natürlich bitter, wenn man sich in der Nachspielzeit ein so unnötiges Ausgleichstor einfängt“, meinte Holzmann. Man habe gewusst, wie Kissing spielen würde, es aber nicht geschafft, sich optimal darauf einzustellen – vor allem bei den Freistößen habe man den Gegner nicht im Griff gehabt. Mering trete derzeit einfach noch nicht wie eine Spitzenmannschaft auf. Zwar habe man ein Chancenplus gehabt, es aber versäumt, nach dem 3:1 den „Deckel drauf zu machen“, wie es der Meringer Co-Trainer formulierte. „Wir haben es nach dem 3:1 nicht geschafft, entweder den vierten Treffer nachzulegen, oder Ball und Gegner laufen zu lassen“, erklärte Holzmann, der aber auch dem Gegner Respekt zollte. „Ich muss die Kissinger Leistung loben, die haben bis zuletzt gekämpft“, sagte der MSV-Co-Trainer.
Etwas unglücklich zog der FC Stätzling gegen den TSV Nördlingen den Kürzeren. 2:3 hieß es am Ende – und als der Nördlinger Siegtreffer fiel, waren die Stätzlinger gerade aus einem kuriosen Grund in Unterzahl. „Loris Horn hatte eine seiner Kontaktlinsen verloren, nichts mehr gesehen und musste kurz raus – und da ist es passiert“, erzählte Trainer Alex Bartl. Der war mit der Leistung seiner Mannschaft insgesamt zufrieden, schließlich glich man zweimal einen Rückstand aus. Allerdings müsse eines noch verbessert werden: „Wir haben schon nach fünf Minuten das 0:1 bekommen. Das war das zweite Mal, dass wir so früh einem Rückstand nachlaufen musste. Das müssen wir ändern, du musst in dieser Liga von Anfang an da sein“, forderte Bartl. Zudem sah der FCS auch bei zwei Standardsituationen – genauer bei zwei Eckbällen, die zu Gegentoren führten – nicht gerade gut aus. Auch da gebe es Verbesserungsbedarf.
In der vergangenen Saison war für den BC Rinnenthal das Gastspiel in Langenmosen schon nach einer Halbzeit gelaufen – lag man doch mit 0:5 hinten. Und es scheint so, als würde die DJK auswärts nicht unbedingt einer der Rinnenthaler Lieblingsgegner in der Kreisliga Ost werden. Diesmal hieß es nach 45 Minuten nämlich 0:3 aus BCR-Sicht und auch diesmal ging man letzten Endes leer aus: Nach 90 Minuten stand eine 1:3-Niederlage.
Der TSV Dasing feierte mit seinem neuen Trainer Jürgen Schmid einen optimalen Auftakt in der Kreisklasse Aichach. Mit 3:0 gewann der TSV das Derby beim umgruppierten SV Wulfertshausen – und das verdient. Das musste auch SVW-Trainer Bastian Schaller eingestehen. „Ich will nicht jammern, aber mir haben fünf Spieler wegen Urlaubs gefehlt und dann hat sich auch noch Manuel Gängler am Knöchel verletzt. Dasing hat verdient gewonnen, wenngleich vielleicht ein Tor zu hoch“, meinte er. Freude auch beim SV Ried, der nach einem 0:2-Rückstand gegen Sielenbach noch 4:3 gewann und drei Punkte auf die Habenseite holte. Mit einem Zähler war der TSV Friedberg beim FC Gerolsbach nicht zufrieden – auch wenn alle etatmäßigen Torhüter sowie mit Pietruska, Boser, Franz und Mustafi vier Stammspieler fehlten. Der 46 Jahre alte Dragan Kozul, seines Zeichens Torwarttrainer beim TSV, ging zwischen die Pfosten und machte seine Sache beim 1:1-Unentschieden ausgezeichnet.
Während Kissings „Erste“sich über ein spätes Tor freute, traf den Kissinger SC II das Tor zum 2:3 im Derby der Kreisklasse Augsburg-Mitte gegen den SV Ottmaring hart – schließlich war schon die sechste Minute der Nachspielzeit angebrochen. Beim SV Mering II wechselte sich Trainer Christopher Fischer letztlich ein – und machte das 2:1-Siegtor bei Gold-Blau.
In der A-Klasse Aichach wollen zwei mit Macht nach oben: die Sportfreunde Friedberg und die Sport-Freunde Bachern. Die Friedberger untermauerten dies mit einem 6:0 gegen Mühlhausen – vierfacher Torschütze dabei war Max Fleischmann. Bachern hingegen musste sich zum Auftakt mit einem 2:2 beim FC Tandern begnügen und auch ein weiterer Altlandkreisvertreter kam nicht über ein Unentschieden hinaus: der TSV Merching. Die Truppe des Trainerduos Simon Biallowons/Michael Schuster führte gegen Weilach schon mit 3:0 und brachte nach 90 Minuten gerade noch das 3:3 über die Ziellinie. Keine Tore gab es beim Eröffnungsspiel zwischen Laimering/Rieden und dem TSV Schiltberg.
In der B-Klasse Aichach unternimmt der BC Rinnenthal II wieder einen Anlauf in Richtung A-Klasse. Zumindest der Start klappte besser als in der vergangenen Saison. Damals setzte es drei Niederlagen nacheinander, diesmal gewann man in Igenhausen klar mit 6:1.