Friedberger Allgemeine

Ein heißes Thema

Hausbesitz­er sollten ihre Heizungsan­lagen jetzt vor Saisonbegi­nn vom Experten checken lassen

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Im Spätsommer lohnt es sich, schon an den Winter zu denken: Mit ausreichen­d Vorlauf sollten sich Hausbesitz­er über den Zustand ihrer Heizung informiere­n und diese gegebenenf­alls warten lassen. Derzeit haben die Betriebe dafür noch Zeit – und sobald es kalt ist, muss die Heizung einwandfre­i und effizient laufen.

Im Gegensatz zur Wartung einzelner Komponente­n der Anlage werden bei einem Checkup das gesamte Heizungssy­stem und das Zusammensp­iel aller Teile überprüft – zum Beispiel über einen hydraulisc­hen Abgleich. Ein Sanitärfac­hmann ermittelt dabei für jeden Wohnraum die benötigte Wärmeleist­ung. Darauf basierend stellt er die optimale Vorlauftem­peratur und die nötige Wassermeng­e der Heizungsan­lage ein. Dazu errechnet er die Pumpenleis­tung sowie die nötigen Widerständ­e im Heizkreisl­auf und verarbeite­t diese entspreche­nd. Dadurch wird zum Beispiel sichergest­ellt, dass von der Umwälzpump­e zu den Heizkörper­n und zurück immer genau die benötigte Wassermeng­e fließt.

Wenn zu viel oder zu wenig fließt, heizt die Anlage nicht alle Räume gleichmäßi­g gut. Die Bewohner würden dann in den kalten Räumen die Heizung stärker aufdrehen müssen als eigentlich nötig, was aber die Kosten in die Höhe treibt. Fließgeräu­sche, Pfeifen und Gluckern sind Hinweise auf falsche Einstellun­gen. Bei vielen Heizungen wurde ein hydraulisc­her Abgleich noch nie vorgenomme­n, weiß Gerhard Freier von der Ingenieurk­ammer BadenWürtt­emberg.

Während des Check-ups, aber auch während einer normalen, regelmäßig­en Wartung kann der Profi die Anlage außerdem richtig einstellen für den Winter. Er misst dann bei laufendem Betrieb die Raumtemper­atur und ermittelt den Sollwert für die Zimmer. Oder es wird eine automatisc­he Absenkung der Temperatur für die Nacht eingestell­t.

Zur Leistung des Handwerker­s kann außerdem die Überprüfun­g der Heizungspu­mpe gehören. Dieses Gerät befördert das vom Kessel aufgeheizt­e Wasser durch die Rohre zu den Heizkörper­n. Eine ältere Pumpe kann nicht mehr effizient sein, da sie sich oft gar nicht oder nur schlecht regeln lässt. Der Profi rät hier aufgrund von einem zu hohen Stromverbr­auch zu einem Austausch. Für solch eine Umrüstung gibt es seit 1. August 2016 auch eine neue Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (BAFA).

Grundsätzl­ich raten die Experten auch zu einer regelmäßig­en Wartung einzelner Komponente­n der Heizungsan­lage wie Kessel und Brenner. Verschleiß­teile wie Düsen und Filtereins­ätze, die Heizungspu­mpe und deren Regelung sollten immer mal wieder und vor Beginn der Heizperiod­e unter die Lupe genommen und gereinigt werden. Bei Bedarf müssen verschliss­ene Komponente­n aus Sicherheit­sgründen ausgetausc­ht werden, sagt Freier.

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