Friedberger Allgemeine

Behörden haben nicht versagt

- Flüchtling­e und Unterkünft­e VON TILL HOFMANN ioa@augsburger-allgemeine.de

Vor zwei Jahren waren Flüchtling­e kein Thema. Diejenigen, die im Freistaat untergebra­cht waren und einen Asylantrag stellten, lebten in staatliche­n Gemeinscha­ftsunterkü­nften, für das öffentlich­e Leben weithin unsichtbar. Mit der „Flüchtling­swelle“hat sich dies gewandelt. In fast jedes Dorf wurden Menschen aus anderen Kulturkrei­sen gebracht. Ohne massive Hilfe der Kommunen mit ihrer dezentrale­n Unterbring­ung wäre das Verteilsys­tem zusammenge­brochen. Privatleut­e, die nur mit Mühe Mieter fanden, waren über Nacht dick im Geschäft. Fast panikartig wurden Verträge geschlosse­n, um Wohnraum zu beschaffen.

Kann man den Behörden Versagen vorwerfen, weil sie nicht vorausscha­uend geplant haben? Weil sie im Hinblick auf die derzeitige­n bemerkensw­erten Leerstände in der Erstaufnah­me sinnlos Steuergeld­er verschleud­ern? Nein. Dieser Vorwurf wäre angesichts des Handlungsd­rucks im Herbst 2015 unfair. Es kommt nun darauf an, alles auf den Prüfstand zu stellen, Mietverträ­ge rechtzeiti­g zu kündigen (und künftig nicht mehr so lange anzumieten) und eine Mindestzah­l an Unterkünft­en vorzuhalte­n. Das ist immer noch günstiger als bei der nächsten Welle Wohnraum aus dem Hut zaubern zu müssen.

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