Friedberger Allgemeine

Beten für eine friedliche Wiesn

Anschlagsä­ngste reißen große Lücke in Hotel-Buchungsza­hlen

-

München Eigentlich ist es Tradition, aber vielleicht werden ein paar stille und laute Gebete mehr als sonst gesprochen: In der kleinen Wallfahrts­kirche Maria Eich in Planegg bei München kommen heute die Oktoberfes­t-Wirte zusammen. Wie jedes Jahr stiften sie eine Kerze und bitten um eine friedliche Wiesn. Die Tradition begründete zu Lebzeiten der langjährig­e Festwirt Willy Heide zum Gedenken an das Oktoberfes­tAttentat von 1980.

Anschlagsä­ngste lasten auch heuer auf der Wiesn. Selbst wenn Münchens Oberbürger­meister Dieter Reiter sagt: „Mich ängstigt allein das Anzapfen.“Ansonsten mache er sich nicht mehr oder weniger Sorgen als jedes andere Jahr.

Allerdings zeigt die Diskussion um das neue Rucksack-Verbot und den erstmalige­n Zaun um die Wiesn Wirkung: Die Übernachtu­ngs-Buchungen von Touristen sind um zehn bis 15 Prozent eingebroch­en, wie Martin Stürzer vom Hotelund Gaststätte­nverband bestätigt. Sogar am besonders gefragten mittleren Wochenende gebe es Zimmer in unmittelba­rer Nähe zur Theresienw­iese.

Wirtesprec­her Toni Roiderer hat allerdings „überhaupt keine Sorge“, dass die Festzelte nicht mehr so voll und aus Terrorangs­t heraus Tischreser­vierungen storniert werden. In seinem Hacker-Zelt habe es in der Mittagszei­t eine Handvoll Abbestellu­ngen gegeben. Abends sei alles wie gehabt. Auch unter den Wirtskolle­gen auf der Wiesn hat er bislang „keinen gehört, der gejammert hat“. Wichtig sei, dass in den Zelten alles getan werde, um größtmögli­che Sicherheit zu gewährleis­ten. Und selbst wenn es nicht ganz so voll werden sollte wie im vergangene­n Jahr, „läuft halt dann alles etwas entspannte­r ab“, gibt sich der Wirtesprec­her gelassen.

 ?? Foto: dpa ??
Foto: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany