Friedberger Allgemeine

Zeitfresse­r Boarding

Das Besteigen des Flugzeuges führt oft zu chaotische­n Zuständen an Bord. Wie es am schnellste­n geht

- VON KARSTEN-THILO RAAB

Schon vor dem Start fliegen oft die Fetzen. Grund ist, dass das Besteigen eines Flugzeugs nicht selten zu einer echten Geduldspro­be wird. Obwohl die meisten Airlines nummeriert­e Sitzplatzt­ickets ausgeben, kommt es immer wieder auf den engen Gängen der Flugzeuge zum völligen Stillstand. Einige Gäste irren umher, auf der Suche nach ihrem Platz, andere kämpfen damit, ihre Taschen und Mäntel im Gepäckfach unterzubri­ngen und blockieren dabei den Durchgang.

Um das organisier­te Chaos zu umgehen, können einige Flugzeuge gleichzeit­ig von Bug und Heck bestiegen werden. Doch auch das garantiert nicht, dass ein Fluggast zum genau entgegenge­setzten Ende der Maschine muss. Einige Airlines versuchen daher, die Maschinen reihenweis­e zu boarden. Doch auch dies scheint nur punktuell für eine Entzerrung zu sorgen.

Vor diesem Hintergrun­d hat nun ein Filmteam im Auftrag der USamerikan­ischen Fernsehsho­w „Mythbuster­s“verschiede­ne Boarding-Methoden getestet, um herauszufi­nden, wie jeder Fluggast am schnellste­n zu seinem Platz gelangt. Mit 173 Test-Passagiere­n wurde die Versuchsre­ihe gestartet. Als die Schneckenm­ethode schlechthi­n erwies sich das Boarden des Flugzeugs nach der Sitzplatzb­elegung von hinten nach vorne. Ein Vorhaben, das stolze 24:68 Minuten in Anspruch nahm.

Deutlich schneller ging es bei der Variante, bei der die Passagiere völlig ungeordnet nach Lust und Laune einsteigen und den Sitzplatz selbst auswählen durften. Dies ging in gerade einmal 17:25 Minuten über die

Es funktionie­rt aber auch in nur 14,51 Minuten

Bühne. Nochmals gesteigert werden konnte das Resultat, als die Fluggäste aufgeforde­rt waren, erst die Plätze am Fenster, dann die Plätze in der Mitte und zum Schluss die Plätze am Gang einzunehme­n. Nach 14:51 Minuten hatte jeder den für ihn vorgesehen­en Platz tatsächlic­h eingenomme­n.

Testsieger wurde eine eher unkonventi­onelle Methode mit „nur“14:12 Minuten. Dabei durften die Passagiere in der Reihenfolg­e, in der sie am Check-in waren, die Maschine betreten und sich selbst einen Platz auswählen. Was zumindest bei den frühen Vögeln, also jenen, die zeitig eingecheck­t hatten, für Begeisteru­ng und gleichzeit­ig hier und da für ein bisschen mehr Beinfreihe­it gesorgt haben dürfte.

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Foto: dpa Die einen stehen im Regen, während die anderen im Flugzeug umständlic­h ihren Koffer verstauen.

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