Friedberger Allgemeine

Nur jedes dritte Wasser gut

Stiftung Warentest findet Chrom

- VON AXEL HECHELMANN

Augsburg „Das reine Wunder der Natur“, „Besondere Reinheit“oder schlicht „Life“. In der Werbung für Mineralwas­ser wimmelt es von Überschwän­glichem. Die Hersteller setzen ihre Produkte mit einem Stück Natur gleich. Eine Untersuchu­ng der Stiftung Warentest nimmt diesen Botschafte­n nun die Glaubwürdi­gkeit. Das Magazin hat 30 Mineralwas­ser getestet und urteilt: „Nur elf schneiden gut ab.“

Eine Ursache dafür: der Geschmack. Der leide vor allem unter den Kunststoff­flaschen. Kunden sollten auf „untypisch fruchtige Noten“achten. Möglicherw­eise verberge sich dahinter Acetaldehy­d, ein Stoff, der bei der Herstellun­g des Kunststoff­s PET entsteht und sich mit dem Mineralwas­ser mischen kann. Außerdem fanden die Tester „unerwünsch­te Spuren aus Landwirtsc­haft, Industrie und Haushaltsa­bwasser“.

Kritischer sieht das bei einem Mineralwas­ser des Discounter­s Netto aus: Bei der Marke Naturalis entdeckte Stiftung Warentest „vergleichs­weise viel krebserreg­endes Chrom“– allerdings nur in den Produkten aus der italienisc­hen FonteGuizz­a-Quelle (siehe Verpackung­saufdruck). Mit 0,5 Mikrogramm Chrom je Liter liege das Wasser über dem Leitwert für Trinkwasse­r (0,3 Mikrogramm). Ein bedenklich­er Wert, teilen die Tester mit. Das Mineralwas­ser landet mit der Note 3,7 auf dem letzten Platz. Als Testsieger mit den Noten 2,2 können sich die Wasser von Gut&Günstig (Edeka; Vitaqua-Quelle), Frankenbru­nnen und Saskia (Lidl; Quelle in Wörth am Rhein) rühmen.

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