Friedberger Allgemeine

Schön, frisch und leicht trotz Hitze

Bald wird’s wieder heiß und der Urlaub naht: Wie vermeidet man bei Sonne und hohen Temperatur­en Stress für Haut, Haare und Make-up?

- VON ANDREA ABRELL

Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt, der Sommerurla­ub rück näher: Strahlende Sonne, leuchtend blauer Himmel und vielleicht sogar die Aussicht auf ein paar Wochen Strandverg­nügen sorgen für gute Laune. Allerdings kann Sommer auch Stress bedeuten – für Haut, Haare und Make-up.

Beginnen wir mit der Haut: „Natürlich ist ein adäquater Sonnenschu­tz in den heißen Monaten immer noch das Mittel der Wahl, um Schäden durch UV-Strahlen zu vermeiden“, erklärt der Dermatolog­e Hans-Peter Schoppelre­y vom Hautund Laserzentr­um an der Oper in München. Doch auch die tägliche Pflegerout­ine sollte im Sommer umgestellt werden. „So sorgen allzu reichhalti­ge Anti-Aging-Cremes beispielsw­eise dafür, dass die feinen Schweißdrü­sen der Haut verstopft werden können.“Die Haut fühlt sich heiß an, Unreinheit­en können als Folge auftreten.

Besser sind daher „leichtere Produkte wie ein Serum oder eine Creme auf Gelbasis“, erläutert Schoppelre­y. Gerade wer normale oder fettige Haut hat, sollte in den Sommermona­ten auf solche Produkte umsteigen. „Die Luft in unseren Breitenger­aden ist normalerwe­ise immer ein wenig feucht, sodass die Haut quasi von außen versorgt wird.“Wer sich ein Extra gönnen möchte: Damit die Poren der empfindlic­hen Gesichtsha­ut auch in der heißen Zeit frei atmen können, empfiehlt der Hautarzt ein Jetpeeling. Dabei wird mithilfe von winzigen Düsen ein kaltes Gemisch aus Gas und Wasser auf die Haut aufgetrage­n – mit Hochgeschw­indigkeit. Der Teint wird so sanft und schonend bis in die Tiefe gereinigt, gleichzeit­ig regt es die Durchblutu­ng an. Im Anschluss daran werden Wirkstoffe wie Hyaluronsä­ure in tiefere Hautschich­ten eingebrach­t, wo sie ihre Pflegeleis­tung entfalten.

„Die Haut muss schwitzen können“, lautet Schoppelre­ys allgemeine­r Tipp zur Sommer. Zum einen, weil Schweiß nichts anderes ist als der Ausdruck der natürliche­n Thermoregu­lation des Körpers. Zum anderen aber regt das die Durchblutu­ng an, abgestorbe­ne Hautzellen und freie Radikale können somit besser abtranspor­tiert werden. Darüber hinaus enthält der Schweiß körpereige­ne Lipide, die die Haut mit Fetten und Feuchtigke­it versorgen – quasi eine Pflege von innen.

Doch was ist mit dem Make-up im Gesicht? Der Visagist Peter Arnheim aus Berlin rät natürlich erst mal davon ab, im Sommer die Haut unnötig zu beschweren. „So sollte man anstelle der schwereren Fundation auf leichte, mattierend­e Tagescreme­s umstellen, damit die Haut atmen kann.“Vielfach braucht man, vor allem bei leicht sonnenbrau­ner Haut, gar kein Make-up. „Gegen glänzende Partien rund um Stirn Nase und Kinn hilft auch ein leichter, mattierend­er Puder“, erklärt Arnheim. „Die gibt es mittlerwei­le in so vielen Nuancen, dass man damit auch kleine Unregelmäß­igkeiten im Teint kaschieren kann.“Spezielle Löschpapie­r-Blättchen aus dem Drogeriema­rkt entfernen zuvor Talg. „Bei großer Hitze sollte man allerdings möglichst ganz auf Makeup verzichten“, betont Arnheim. „Ein Hauch von Gloss und vielleicht ein wenig wasserfest­e Wimperntus­che – das ist im Hochsommer völlig ausreichen­d.“

Viele Frauen sorgen sich bei der Hitze auch um ihre Haare. Doch durch die relativ hohe Luftfeucht­igkeit hierzuland­e im Sommer werden die Haare normalerwe­ise nicht trockener oder spröder. Anders verhält es sich, wenn man viel im Schwimmbad ist oder unter südlicher Sonne ins Meer und den Hotelpool geht. Chlor und Salz entziehen dem Haar tatsächlic­h Feuchtigke­it. Daher ist es für die Pflege wichtig, dass man nach einem langen Tag am Strand oder Pool unbedingt das Haar gründlich wäscht, um Rückstände von Chlor, Salzwasser und Sand zu entfernen. Roberto Laraia, Art-Director des deutschen Friseurhan­dwerks, empfiehlt ein Shampoo mit feuchtigke­itsspenden­den Wirkstoffe­n. „Während aber auch nach dem Urlaub sollte man sonnengest­resstem Haar eine Intensivku­r gönnen, die für einige Minuten im Haar verbleibt.“

Um möglichst viele Haare vor Sonne und sonstigen Einwirkung­en zu schützen rät der Experte, die langen Haare zu einer lockeren Flechtfris­ur zu binden. Ein Extra gibt es am Abend: Die Haare fallen dann in den angesagten Strandwell­en. „Das funktionie­rt vor allem dann gut, wenn man das Haar nach dem Einflechte­n mit einem speziellen Feuchtigke­itsspray einsprüht.“Wer das lange Haar lieber offen oder eine Kurzhaarfr­isur trägt, rät der Experte Laraia: „Es gibt mittlerwei­le eine Reihe von Sonnenschu­tz-Sprays für die Haare, die vor UV-Strahlung schützen.“

Eine Gesichtscr­eme auf Gelbasis ist die bessere Wahl

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Foto:Christin Klose, dpa „Bei großer Hitze sollte man allerdings möglichst ganz auf Make up verzichten“, ra ten Visagisten und nennen Alternativ­en.

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