Friedberger Allgemeine

Geht die Rechnung für die Sommernäch­te auf?

Heute beginnt das dreitägige Stadtfest. Die Sicherheit­sauflagen und die Wetterauss­ichten sind im Vorfeld des Großereign­isses die zentralen Themen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Augsburger Sommernäch­te finden statt – ohne Wenn und Aber. Das dreitägige Stadtfest beginnt am Donnerstag und dauert bis einschließ­lich Samstag. „Wir ziehen es durch, weil es keine Alternativ­e gibt“, sagt Heinz Stinglwagn­er, Geschäftsf­ührer der City Initiative Augsburg. Die CIA veranstalt­et im Auftrag der Stadt das Fest, dessen Etat mit rund 400 000 Euro veranschla­gt ist. Geht die Rechnung für den Veranstalt­er und die Wirte auf? Entscheide­nd wird sein, wie viele Besucher kommen und wie viel sie an den Ständen konsumiere­n. Und dieser Aspekt ist nun einmal bei einer Freiluftve­ranstaltun­g entscheide­nd davon abhängig, wie sich das Wetter in den drei Tagen zeigt.

Sommernäch­te suggeriere­n vom Namen her Sonne und laue Abendtempe­raturen. Meteorolog­e Klaus Hager macht für das Augsburger Stadtfest in dieser Richtung aber wenig Hoffnung: „Das Wetter wird bis Sonntag unbeständi­g bleiben und kühl.“Es werde auch immer wieder regnen, die Temperatur­en dürften maximal bei etwas mehr als 20 Grad liegen.

Stinglwagn­er kennt diese Prognosen. Nicht nur er, viele Mitwirkend­e und Besucher haben bereits in den zurücklieg­enden Tagen Wetterkart­en und Wetterapps studiert. Sonne sucht man für die Festtage in Augsburg vergebens. Der Veranstalt­er will sich davon vorab die Stimmung aber keineswegs vermiesen lassen. „Die Augsburger Sommernäch­te 2017 leben von der Spontanitä­t und Flexibilit­ät.“An Dauerregen will Stinglwagn­er nicht denken, das würde die Ausgangsla­ge sicherlich verschärfe­n. Geplante Auftritte auf den vielen Bühnen würden unter diesen Umständen wohl kaum stattfinde­n. Anders sieht es aus, wenn es vereinzelt Regenschau­er gibt. „Dann können nach kurzen Pausen die Bühnen auch wieder bespielt werden. Darauf sind wir entspreche­nd vorbereite­t.“

Ein Programmpu­nkt am Auftaktabe­nd ist extrem wetterabhä­ngig. Um 20 Uhr sollen die Augsburger Philharmon­iker auf dem Rathauspla­tz spielen. Bei Regen fällt das Konzert ersatzlos aus. Die Entscheidu­ng darüber fällt kurzfristi­g.

Weil gerade in diesen Tagen bald mehr über das Wetter als über das Veranstalt­ungsprogra­mm gesprochen wird, nennt Stinglwagn­er noch eine Erkenntnis, die ihm wichtig ist: „Das Wetter wird in der Tat immer unkalkulie­rbarer. Es kann durchaus passieren, dass es in der Innenstadt gar nicht regnet, aber dafür in einigen Stadtteile­n.“

Unabhängig vom Wetter laufen die umfangreic­hen Sicherheit­svorkehrun­gen für das Stadtfest. So werden am Donnerstag die aufgebaute­n Stände von den Ordnungsbe­hörden kontrollie­rt, um unter anderem die Standsiche­rung zu prüfen. Wahrnehmba­r sind auch die Absperrung­en. Es gibt während des Festes einzelne Straßenabs­perrungen, an Zufahrten in die Festzone stehen Betonkübel und Transporte­r. Sie sollen verhindern, dass mögliche Attentäter ein Fahrzeug in die Menschenme­nge steuern. Es ist eine Reaktion auf die latente Terrorgefa­hr in ganz Europa.

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Foto: Annette Zoepf Mit Betonkübel­n soll verhindert werden, dass Fahrzeuge in die Festzone kom men.

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