Friedberger Allgemeine

Raus ins Laub!

Tipps Es raschelt und es leuchtet in der Natur. Augsburger verraten, wo sie am liebsten unterwegs sind

- VON INA KRESSE

Herbst ist viel mehr als Kürbissupp­e. Herbst bietet mystischen Morgennebe­l, bunte Wälder, Stürme voller Energie, den besonderen Duft von feuchten, welken Blättern auf dem Boden und Sonne, die golden durch die farbigen Baumkronen scheint. Wie auch in den nächsten Tagen. Der Herbst ist ideal für ausgedehnt­e Spaziergän­ge. Eine Läuferin, eine Stadtführe­rin und der Geschäftsf­ührer des Landschaft­spflegever­bandes verraten, wo sie in Augsburg derzeit am liebsten spazieren gehen oder laufen.

Joggen rund um Wellenburg

Katja Mayer findet jede Jahreszeit toll, um zu joggen. Aber die derzeitige Herbststim­mung in der Natur genießt die 49-Jährige, die in und um Augsburg sämtliche Laufverans­taltungen organisier­t, besonders. „Gerade rund um Wellenburg ist es wegen der Laubfärbun­g besonders traumhaft.“Mayer empfiehlt dort eine knapp zehn Kilometer lange Jogging-Strecke (siehe Grafik). „Start ist auf dem Parkplatz in Wellenburg. Man läuft im Uhrzeigers­inn. Die ersten 1,5 Kilometer sind flach und zum Einlaufen gedacht. Anschließe­nd führt die Strecke hoch in den Wald zu einem kleinen Weiher. Die Runde ist durchaus hügelig, aber sehr abwechslun­gsreich.“Besonders schön sei die Umrundung des Exotenwald­es und die „goldene Einflugsch­neise“, wie Mayer die Allee zurück nach Wellenburg nennt.

Auch wenn die Sonne nicht scheint, schnürt die einstige Spitzen-Triathleti­n eines ihrer vielen verschiede­nen Laufschuh-Paare. „Die Kunst ist es, an trüben Tagen und auch im Winter weiterzula­ufen.“Auch wenn es regnet. „Während des Laufens ist es überhaupt schlimm, nass zu werden. Wichtig ist allerdings, dass die Füße trocken bleiben.“Mayer empfiehlt Goretex-Laufschuhe. Zudem rät sie, nach einer regennasse­n Laufrunde daheim sofort unter die warme Dusche zu steigen.

Nicolas Liebig, Geschäftsf­ührer des städtische­n Landschaft­spflegever­bandes, schlägt gleich zwei Strecken für Herbstspaz­iergänge in der Natur vor, bei denen man wilde Pferde beobachten und Deutschen Enzian bewundern kann.

Durch die Heide schlendern

Eine führt durch die Königsbrun­ner Heide und ist drei Kilometer lang. Startpunkt ist der Parkplatz am Wasserhaus­weg. Der Weg beginnt durch die Hasenheide und verläuft durch die lichten Kieferwäld­chen. Von Mitte Oktober bis März sind dort laut Liebig die Przewalski­pferde zu finden. Die Wildpferde reduzieren durch ihren Fraß die Strauchsch­icht und den Grasfilz. Die Tiere im Stadtwald stammen aus verschieni­cht denen europäisch­en Zoos. Der Artenreich­tum an Pflanzen in der Heide gilt als einzigarti­g. „Momentan blüht in der Königsbrun­ner Heide der Deutsche Enzian besonders reichhalti­g“, erzählt Liebig. Am Ölbach entlang geht die Route zurück zum Parkplatz. An Bächen entlang gehen

Los geht es an der Tramhaltes­telle „Siemens“der Linie 2. Circa 3,2 Kilometer Spaziergan­g liegen vor einem. Einfach. Hier handelt es sich nicht um einen Rundweg. Diese Lieblingss­trecke von Nicolas Liebig führt ein Stück über die sogenannte Dürrenasth­eide, die zum Naturschut­zgebiet „Stadtwald Augsburg“gehört. Eine der Besonderhe­iten sind die urigen Waldkiefer­n, die über 300 Jahre alt sind.

Bei der idyllische­n Wanderung kommt man an Loch-, Brunnenund Zigeunerba­ch vorbei zum Stempflese­e. Dort kann man sich gleich ein Bild von der fortschrei­tenden Sanierung des Seeufers machen. Weitere Stationen sind der pittoreske Schaezlerb­runnen im Siebentisc­hwald sowie der Ablass am Oberen Anger und das Schleusenh­äuschen am Siebenbrun­ner Bach. Ziel ist die Wirtschaft „Parkhäusl“, wo man auch im Herbst herrlich draußen unter Bäumen sitzen kann.

Herbsteind­rücke in der Stadt

Der goldene Oktober ist auch in der Innenstadt eindrucksv­oll. Stadtführe­rin Regina Thieme schlägt vor, auf dem erhöhten Fußweg an der Konrad-Adenauer-Allee loszulaufe­n. „Diese Wallanlage ist wunderschö­n eingerahmt von Bäumen.“Es geht links weiter zum Roten Tor, in die herbstlich bunte Wallanlage und durch die kleine Unterführu­ng in die Baumgarten­straße, wo sich das Alte Straßenbah­ndepot befindet. Von dort kann man zu Fuß weiter über die Fußgängerb­rücke über die Nagahama-Allee in den Siebentisc­hwald spazieren. Dort angekommen, empfiehlt Thieme dann einfach auf den vielen Wegen zu schlendern, die Herbstimpr­essionen zu genießen und vielleicht auch das ein oder andere Foto zu machen. Sie hat noch einen Tipp: „Besonders schön ist derzeit auch ein Besuch der Fuggerei. Das Weinlaub dort an den Wänden leuchtet in allen Farben“, schwärmt die Stadtführe­rin.

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Foto: Ina Kresse Herrlich ist es morgens im Siebentisc­hwald, wenn sich die ersten Sonnenstra­hlen ihren Weg bahnen.
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Foto: Silvio Wyszengrad Buntes Laub zaubert Farbtupfer in die Innenstadt, wie hier in der Konrad Adenauer Allee.
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Foto: Nicolas Liebig Sticht mit seiner violetten Farbe hervor: Der Deutsche En zian blüht jetzt in der Königsbrun­ner Heide.
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Foto: Silvio Wyszengrad Rund um das Schloss Wellenburg gibt es viele Wege durch die schöne Herbstland­schaft.

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