Friedberger Allgemeine

Warum kostet die Kita Geld?

- VON MARCUS BÜRZLE mb@augsburger allgemeine.de

Es ist ein Dilemma: Wenn Eltern die Kita-Gebühren für ihre Kinder nicht bezahlen, ist das ärgerlich. Die Stadt könnte handeln und am Ende die Kinder nicht mehr kommen lassen. Doch, das sagen alle Städte: Betroffen von dem Bann wären vor allem die Kinder, denen der Kita-Besuch gut täte. Es wäre ein Jammer, wenn ausgerechn­et die Mädchen und Buben aus Elternhäus­ern mit Problemen oder finanziell­en Nöten nicht in den Genuss einer Kita kämen. Was tun?

Die Stadt verweist zu Recht auf die Möglichkei­t, finanziell­e Unterstütz­ung zu beantragen. Sie könnte auch wie München die Gebühren nach dem Einkommen der Eltern staffeln. Doch kann sich das Augsburg leisten? Und ist es überhaupt die Aufgabe der Städte und Gemeinden, hier Geld in die Hand zu nehmen beziehungs­weise auf Einnahmen zu verzichten? Nein.

Wenn man den Standpunkt vertritt, dass frühkindli­che Bildung wichtig ist, weil sie ein Stück weit soziale Unterschie­de oder auch sprachlich­e Defizite ausbügeln kann, muss der Staat dafür auch Geld locker machen – nicht die einzelnen Städte und Gemeinden. Wenn man der Ansicht ist, dass in Kita (und später Grundschul­e) die Weichen gestellt werden, muss es auch möglich sein, ausreichen­d Geld dafür zur Verfügung zu stellen. Immerhin ist am anderen Ende der Bildungswe­ge auch ein kostenlose­s Studium möglich. Der Freistaat entlastet die Eltern im letzten Jahr vor der Einschulun­g bei den KitaGebühr­en. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

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