Warum kostet die Kita Geld?
Es ist ein Dilemma: Wenn Eltern die Kita-Gebühren für ihre Kinder nicht bezahlen, ist das ärgerlich. Die Stadt könnte handeln und am Ende die Kinder nicht mehr kommen lassen. Doch, das sagen alle Städte: Betroffen von dem Bann wären vor allem die Kinder, denen der Kita-Besuch gut täte. Es wäre ein Jammer, wenn ausgerechnet die Mädchen und Buben aus Elternhäusern mit Problemen oder finanziellen Nöten nicht in den Genuss einer Kita kämen. Was tun?
Die Stadt verweist zu Recht auf die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu beantragen. Sie könnte auch wie München die Gebühren nach dem Einkommen der Eltern staffeln. Doch kann sich das Augsburg leisten? Und ist es überhaupt die Aufgabe der Städte und Gemeinden, hier Geld in die Hand zu nehmen beziehungsweise auf Einnahmen zu verzichten? Nein.
Wenn man den Standpunkt vertritt, dass frühkindliche Bildung wichtig ist, weil sie ein Stück weit soziale Unterschiede oder auch sprachliche Defizite ausbügeln kann, muss der Staat dafür auch Geld locker machen – nicht die einzelnen Städte und Gemeinden. Wenn man der Ansicht ist, dass in Kita (und später Grundschule) die Weichen gestellt werden, muss es auch möglich sein, ausreichend Geld dafür zur Verfügung zu stellen. Immerhin ist am anderen Ende der Bildungswege auch ein kostenloses Studium möglich. Der Freistaat entlastet die Eltern im letzten Jahr vor der Einschulung bei den KitaGebühren. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.