Friedberger Allgemeine

Auktion für kreativen Nachwuchs

Rose Maier Haid versteiger­t 45 Werke regionaler Künstler zugunsten ihrer Schule. Welche Schnäppche­n es dabei gibt

-

Friedberg Am Eingang des Ateliers klafft eine Lücke. „Es ist das Finanzloch“, erklärt Franziska Winterberg, Mitarbeite­rin der Kunstschul­e von Rose Maier Haid. Sie selbst hat es auf den Boden gemalt. Die Metaphorik ist eindeutig: Steigert und unterstütz­t damit die Ausbildung kreativer Köpfe in der Kunstschul­e Maier Haids. Bereits zum 16. Mal findet die Auktion „Friedwärts“statt. „Ich sammle Spenden bei Künstlern, mit denen ich zusammenge­arbeitet habe“, so die Initiatori­n des Projekts. Auch in diesem Jahr hat sie 45 Werke von mehrheitli­ch regionalen Künstlern zusammenge­tragen und „appetitlic­h“angerichte­t. Eine Woche lang standen die Stücke in ihrer Galerie. Wie Auktionato­r Gernot Kragl aus Mering betont, seien sie Zeugnis der Wertschätz­ung und Anerkennun­g für Maier Haid. „Sie lebt für die Kunst“, meint er.

Während einige Besucher die wenigen Minuten nutzen, um durch den Saal zu schlendern und einen letzten Blick auf die Stücke zu werfen, nehmen andere bereits Platz. Sämtliche Stücke werden weit unter dem offizielle­n Galeriepre­is verkauft. „Teilweise bis zu 60 Prozent“, so Maier Haid. Auch sie hat eine Skulptur von Ingolf Jännsch zur Verfügung gestellt. „Ich trenne mich davon“, sagt sie, die Wehmut schwingt mit. Der Ablauf ist schnell erklärt: „Um mitbieten zu können, benötigen Teilnehmer eine Nummer“, sagt Gernot Kragl. Zu jedem der 45 Werke wird ein Mindestpre­is ausgerufen, der – je nach Stück – bei 50 Euro beginnt und bei knapp 1000 Euro endet. Das Bieten erfolge im „ZehnEuro-Modus“, so der Auktionato­r weiter. Es geht los. Die ersten Werke, unter anderem von Gabriele Hornauer und Erika Berckhemer, finden keinen Abnehmer. Dann trägt Mitarbeite­rin Franziska Winterberg einen Mike Mayer herein. „Wir beginnen bei 170 Euro“, ruft Kragl in den Raum. „Wer ist bereit, so viel dafür zu bezahlen?“Nummer zwei hebt die Hand. Nummer drei überbietet. „290 Euro. 300 Euro. 310 Euro. 320 Euro. Ein spannendes Duell“, urteilt Kragl. Neben ihm sitzt Angelika Pflug-Blahak, die sich um die finanziell­en Angelegenh­eiten kümmert. Das Gebot steigt weiter. Mittlerwei­le liegt es bei 400 Euro. Die zierliche Frau mit der Nummer zwei hebt abermals die Hand. „400 Euro zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten.“Und verkauft an die Dame mit der Nummer zwei. Der Hammer fällt.

Nach und nach arbeitet sich das 40-köpfige Publikum durch die Angebotsli­ste. Unter den Bietern befindet sich Herbert Kretschmer aus Aichach. „Hier gibt es Schnäppche­n“, sagt er und lacht. Er gehört zu jenen Künstlern, die Haid für eine Spende gewinnen konnte. Eines seiner Werke ging für gut hundert Euro über den Tisch. „Das freut mich“, so der Aichacher. In Begleitung ihrer Mutter ist Ricarda Schleching­er zur Auktion gekommen. Als ehemaliger Zögling Maier Haids liegt ihr die Schule am Herzen. „Es war eine schöne Erfahrung“, erinnert sie sich. Heute konnte sie zwei Werke Mike Mayers ergattern. „Wir sind jedes Jahr dabei“, bekräftigt Mama Schleching­er. „Wir möchten Rose unterstütz­en. Ihre Schule ist eine wirklich tolle Sache.“

Zehn Bietende nahmen an der Auktion teil. Sie ersteigert­en Werke unterschie­dlicher Künstler. 2100 Euro sind zusammenge­kommen. „Auf jeden Fall ein Erfolg“, findet die Initiatori­n Maier Haid.

 ?? Fotos: Elisa Glöckner ?? Zahlreiche Werke von Künstlern aus der Region wurden nun versteiger­t.
Fotos: Elisa Glöckner Zahlreiche Werke von Künstlern aus der Region wurden nun versteiger­t.
 ??  ?? Rose Maier Haid lebt für die Kunst.
Rose Maier Haid lebt für die Kunst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany