Friedberger Allgemeine

Ein ungewöhnli­cher Rohrbruch

Weil die Straße unterspült war, sind in der Von-Osten-Straße mehrere Fahrzeuge eingebroch­en. Jetzt läuft die Sanierung an und die Stadtwerke erklären, warum das Leck so lange unentdeckt blieb

- VON JENS REITLINGER

Wo am Montag noch Dutzende Feuerwehrm­änner, einige Polizisten, Nachbarn und ein Abschleppw­agen um zwei im Asphalt versunkene Fahrzeuge standen, ist tags darauf wieder Ruhe eingekehrt. Die Von-Osten-Straße in Göggingen ist für den Durchgangs­verkehr gesperrt, in ihrer Mitte klafft ein eineinhalb Meter langes Loch. Infolge eines unterirdis­chen Wasserrohr­bruchs waren zuerst ein Transporte­r und danach ein Unimog der Augsburger Stadtwerke durch die Asphaltdec­ke gebrochen.

Über das Ausmaß der Unterspülu­ng waren selbst die Mitarbeite­r der Stadtwerke überrascht, wie Stadtwerke-Pressespre­cher Jürgen Fergg mitteilt. Mit dem Unimog, der den zuvor eingebroch­enen Transporte­r bergen sollte, wären die Techniker sonst erst gar nicht mehr in die Straße gefahren. „Die meisten Rohrbrüche sind von oben her erkennbar, weil sich das Wasser anstaut und an die Oberfläche gedrückt wird“, erklärt Fergg. In der leicht abschüssig­en Von-OstenStraß­e konnte das austretend­e Wasser jedoch unbemerkt unter der Asphaltdec­ke hangabwärt­s ablaufen, sodass das Loch, das nur groß wie eine Zwei-Euro-Münze ist, längere Zeit unentdeckt blieb. „Angesichts der umfangreic­hen Schäden muss der Rohrbruch schon eine ganze Weile zurücklieg­en“, sagt Jürgen Fergg.

Vorfälle wie dieser sind Fergg zufolge ausgesproc­hen selten. Der letzte vergleichb­are Fall, der eine Straßenspe­rrung nötig machte, liege etwa sechs Monate zurück. Mit speziellen Abhörgerät­en würden sämtliche Gas- und Wasserleit­ungen regelmäßig überprüft und eventuelle Rohrlecks erkannt und behoben. Als Ursache für den Vorfall in der Von-Osten-Straße schließt Fergg eine längere Frostperio­de während der Wintermona­te nicht aus, in deren Verlauf sich der Untergrund bewegt. Dies könnte Leitungssc­häden hervorrufe­n. „Wir sprechen dabei von geringfügi­gen Erdbewegun­gen im Millimeter­bereich“, sagt der Pressespre­cher.

Auf spürbare Erschütter­ungen müssen sich die Anwohner der VonOsten-Straße in den kommenden Tagen einstellen. Bereits am Mittwoch rücken Arbeiter an, um den Asphalt zu entfernen. „Erst dann ist das tatsächlic­he Ausmaß der Unterspülu­ng ersichtlic­h“, sagt Gunther Höhnberg, Leiter der Verkehrspl­anung im städtische­n Tiefbauamt. Anschließe­nd werden das Fundament erneuert und die Straße wieder geteert. Die Kosten für die Sanierungs­maßnahmen könne man noch nicht abschätzen. Im Laufe der nächsten Woche soll die Straße wieder befahrbar sein.

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Bei der Bergung des Unimogs, der zur Bergung eines eingebroch­enen Transporte­rs angerückt war, musste am Montag ein Abschleppk­ran helfen.
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Fotos: Reitlinger Die Von Osten Straße ist vorübergeh­end für den Durchgangs­verkehr gesperrt. In Kürze beginnen dort die Sanierungs­arbeiten.

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