Was ist uns Pflege wert?
Man kann sich den Schock vorstellen, den eine Erhöhung der Pflegekosten bei alten Menschen und ihren Angehörigen auslöst, wie jetzt im Karl-Sommer-Stift geschehen. Die Rente allein reicht bei den meisten nicht fürs Heim, das um die 2000 Euro im Monat kostet. Also geht es ans Ersparte, das man doch den Kindern vererben wollte, oder es müssen Angehörige zahlen. Zwar springt der Staat notfalls ein, aber für die jetzige Generation alter Menschen bedeutet so etwas auch eine Schande. Man würde es sich anders wünschen. Nur: Pflege kostet Geld.
Es ist oft schwer verständlich, dass ein Heimplatz, für den ja auch noch die Kasse zahlt, 3000 oder 4000 Euro im Monat kostet. Gefühlt ist schließlich immer zu wenig Personal da, wie es auch im Friedberger Fall anklingt. Doch 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr ist ein Stellenschlüssel zu erfüllen, sind Urlaube und Krankheitstage abzudecken. Das summiert sich. Alle sind schnell dabei, bessere Pflege, mehr Personal zu fordern für die Menschen, die ihnen am Herzen liegen, und auch bessere Bezahlung für die hart arbeitenden Pflegekräfte. Die Wünsche sind berechtigt, doch sie kosten Geld.