Es klappt gut ohne Verbot
Die Schulen müssen heutzutage für vieles geradestehen, was früher Sache der Eltern war. Vorbei sind die Zeiten, in denen jede Mama morgens das Pausenbrot schmierte, am Nachmittag zu Hause auf den Nachwuchs aufpasste und bei den Hausaufgaben half. Schulen haben heute Mensen und Ganztagsbetreuung. Und sie sind längst nicht mehr nur Bildungs-, sondern auch Erziehungseinrichtungen. Und Erziehung umfasst eben die Kleiderordnung.
Einige Eltern räumen ihren Kindern hier viel mehr Freiheiten ein als früher. Wenn sich eine junge Dame im Kleiderschrank vergreift, muss ihr dann eben der Lehrer ins Gewissen reden. In Friedberg kommt es selten so weit. Kein Wunder: Kinder nehmen kein Blatt vor den Mund und sagen der Freundin ganz deutlich, wenn sie nicht ordentlich angezogen ist. Das tut meist mehr weh als jede Strafe, eine solche Rüge will kein Kind riskieren. Was die Schulleitung auf keinen Fall will, ist ein sexualisierter Kleidungstrend bei Schülern, aber seltene Verirrungen richten keinen Schaden an. Falls doch plötzlich Horden knapp bekleideter Teenager den Pausenhof bevölkern sollten, können die Schulleiter immer noch ein Machtwort sprechen.