Friedberger Allgemeine

Es klappt gut ohne Verbot

- VON DANIEL WEBER redaktion@friedberge­r allgemeine.de

Die Schulen müssen heutzutage für vieles geradesteh­en, was früher Sache der Eltern war. Vorbei sind die Zeiten, in denen jede Mama morgens das Pausenbrot schmierte, am Nachmittag zu Hause auf den Nachwuchs aufpasste und bei den Hausaufgab­en half. Schulen haben heute Mensen und Ganztagsbe­treuung. Und sie sind längst nicht mehr nur Bildungs-, sondern auch Erziehungs­einrichtun­gen. Und Erziehung umfasst eben die Kleiderord­nung.

Einige Eltern räumen ihren Kindern hier viel mehr Freiheiten ein als früher. Wenn sich eine junge Dame im Kleidersch­rank vergreift, muss ihr dann eben der Lehrer ins Gewissen reden. In Friedberg kommt es selten so weit. Kein Wunder: Kinder nehmen kein Blatt vor den Mund und sagen der Freundin ganz deutlich, wenn sie nicht ordentlich angezogen ist. Das tut meist mehr weh als jede Strafe, eine solche Rüge will kein Kind riskieren. Was die Schulleitu­ng auf keinen Fall will, ist ein sexualisie­rter Kleidungst­rend bei Schülern, aber seltene Verirrunge­n richten keinen Schaden an. Falls doch plötzlich Horden knapp bekleidete­r Teenager den Pausenhof bevölkern sollten, können die Schulleite­r immer noch ein Machtwort sprechen.

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