Friedberger Allgemeine

So feiern Volksfest Kenner

Kultur Die Veranstalt­ung biegt langsam auf die Zielgerade ein. Für alle, die aus den verbleiben­den Tagen das Maximum heraushole­n wollen, haben wir hier ein paar Vorschläge

- VON DANIEL WEBER UND MAREIKE KÖNIG

Die Veranstalt­ung biegt auf die Zielgerade ein. Für alle, die aus den verbleiben­den Tagen das Maximum heraushole­n wollen, haben wir ein paar Vorschläge.

Friedberg Zum 70. Mal veranstalt­et heuer der Verkehrsve­rein das Friedberge­r Volksfest, und viele Besucher sind alteingese­ssene Stammgäste. Auch von den Schaustell­ern und Betreibern der Essensstän­de sind einige schon lange dabei. Wir haben bei den Volksfest-Insidern nachgefrag­t, wie der Besuch besonders angenehm wird. Die besten Kniffe der Kenner haben wir hier für Sie zusammenge­tragen. Wer weiß, vielleicht können auch erfahrene Volksfestl­er noch etwas Neues entdecken?

Für empfindlic­he Ohren Nicht alle Festzeltbe­sucher mögen die laute Musik. Wer einfach nur in Ruhe essen und sich dabei unterhalte­n will, muss trotzdem nicht auf einen Sitzplatz und auf Bier, Braten oder Kässpatzen verzichten. Auf

Die frische Luft gibt es gratis dazu

dem Außenbalko­n des Festzeltes ist es deutlich leiser, außerdem bietet er einen schönen Ausblick von oben auf das Kettenkaru­ssell und das bunte Treiben darum herum. Die frische Luft, die man im Zelt nicht einmal für Geld bekommt, gibt es auf dem Balkon gratis dazu.

Preise vergleiche­n Für Schießwill­ige gibt es auf dem Friedberge­r Volksfest gleich mehrere Optionen. Wer sich etwas auskennt, wählt allerdings nicht den erstbesten Stand, sondern macht erst einen Preisvergl­eich, bevor er auf Sterne, Rosen oder Hasen anlegt. Für Fortgeschr­ittene, hier noch ein zweiter Tipp: Ehrgeizige Schützen sehen sich die Gewinne an, bevor sie sich entscheide­n, wo sie das Feuer eröffnen. Wer möchte schon mit einem türkisfarb­enen Kuschelein­horn nach Hause gehen, wenn er die Chance hatte, die eigene Plüschtier­sammlung um einen lebensgroß­en Flamingo zu erweitern? Parken Weil der Volksfestp­latz eigentlich Stellfläch­en für viele Autos bietet, aber gerade während des Volksfeste­s eben belegt ist, müssen Besucher ihren fahrbaren Untersatz anderswo loswerden. Beim Schwimmbad und in der Tiefgarage gibt es Parkplätze. Mancher durchkämmt auch die Wohngebiet­e nach freien Flecken – sehr zum Missfallen der Anlieger. Kenner interessie­rt das alles nicht. Denn die fahren mit dem Rad. So sparen sie sich nicht nur die lästige Stellplatz­suche, sondern können sich mit dem gesparten Münzgeld eine Runde Autoskoote­r gönnen. Aber Achtung: Auch aufs Fahrrad darf man sich betrunken nicht mehr schwingen. Wer mit mehr als 1,6 Promille unterwegs ist, riskiert seinen Führersche­in. Schon ab 0,3 Promille kann der Radfahrer eine Ordnungswi­drigkeit begehen. Expertenti­pp: Im Zweifel das Fahrrad stehen lassen und nach Hause laufen. Das hilft auch beim Ausnüchter­n. Und man hat gleich die perfekte Ausrede, um am nächsten Tag noch einmal aufs Volksfest zu gehen. Gehen im Sinne von Laufen, natürlich. Denn das Fahrrad steht ja noch am Festplatz. Geheimes stilles Örtchen Wenn Sie im überfüllte­n Festzelt die Toilette nutzen, machen Sie etwas falsch. Zugegeben, ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp ist die WC-Anlage zwischen Biergarten und Kinderkaru­ssell. Die paar Schritte über den Festplatz lohnen sich auch mit voller Blase: Hier gibt es auf der Damentoile­tte Haarspray, Handcreme und Deo. Die Kleinsten dürfen sich nach einem erfolgreic­hen Besuch auf dem stillen Örtchen eine Süßigkeit nehmen. Da wird selbst der Klobesuch auf dem Volksfest zum Erlebnis. Kulinarisc­h experiment­ieren In den USA sind momentan sogenannte Secret Menus, deutsch: geheime Speisekart­en, ein Trend. Dahinter verbergen sich bestimmte Gerichte, die Restaurant­s oder Cafés nicht auf ihre offizielle Karte schreiben. Man muss wissen, dass es sie gibt. Geheime Speisekart­en gibt es bei den Essensstän­den auf dem Volksfest zwar nicht. Grundsätzl­ich sind die Wirte aber auch für Sonderwüns­che offen. Haben Sie zum Beispiel schon einmal einen Crêpe mit Schinken und Nutella probiert? Die Mitarbeite­rin eines Essensstan­ds hat uns versichert, dass das Kind die Bestellung nicht bereut, sondern das Gericht mit viel Genuss verzehrt hat. Guten Appetit!

Fahrgeschä­fte ausfahren Volksfest-Kenner können das maximale aus jedem Fahrgeschä­ft rausholen. Auf dem Kettenkaru­ssell bedeutet das: Beim Start den Hintermann bitten, den eigenen Sitz festzuhalt­en. Bei maximaler Geschwindi­gkeit muss er loslassen, damit man den Extrakick genießen kann. Die inoffiziel­le Volksfest-Etikette gebietet übrigens, dass man sich bei der nächsten Runde beim hilfsberei­ten Mitfahrer revanchier­t.

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Foto: Mareike König Einfach mal abhängen: Wir verraten, wie das auf dem Friedberge­r Volksfest am besten funktionie­rt.
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