So feiern Volksfest Kenner
Kultur Die Veranstaltung biegt langsam auf die Zielgerade ein. Für alle, die aus den verbleibenden Tagen das Maximum herausholen wollen, haben wir hier ein paar Vorschläge
Die Veranstaltung biegt auf die Zielgerade ein. Für alle, die aus den verbleibenden Tagen das Maximum herausholen wollen, haben wir ein paar Vorschläge.
Friedberg Zum 70. Mal veranstaltet heuer der Verkehrsverein das Friedberger Volksfest, und viele Besucher sind alteingesessene Stammgäste. Auch von den Schaustellern und Betreibern der Essensstände sind einige schon lange dabei. Wir haben bei den Volksfest-Insidern nachgefragt, wie der Besuch besonders angenehm wird. Die besten Kniffe der Kenner haben wir hier für Sie zusammengetragen. Wer weiß, vielleicht können auch erfahrene Volksfestler noch etwas Neues entdecken?
Für empfindliche Ohren Nicht alle Festzeltbesucher mögen die laute Musik. Wer einfach nur in Ruhe essen und sich dabei unterhalten will, muss trotzdem nicht auf einen Sitzplatz und auf Bier, Braten oder Kässpatzen verzichten. Auf
Die frische Luft gibt es gratis dazu
dem Außenbalkon des Festzeltes ist es deutlich leiser, außerdem bietet er einen schönen Ausblick von oben auf das Kettenkarussell und das bunte Treiben darum herum. Die frische Luft, die man im Zelt nicht einmal für Geld bekommt, gibt es auf dem Balkon gratis dazu.
Preise vergleichen Für Schießwillige gibt es auf dem Friedberger Volksfest gleich mehrere Optionen. Wer sich etwas auskennt, wählt allerdings nicht den erstbesten Stand, sondern macht erst einen Preisvergleich, bevor er auf Sterne, Rosen oder Hasen anlegt. Für Fortgeschrittene, hier noch ein zweiter Tipp: Ehrgeizige Schützen sehen sich die Gewinne an, bevor sie sich entscheiden, wo sie das Feuer eröffnen. Wer möchte schon mit einem türkisfarbenen Kuscheleinhorn nach Hause gehen, wenn er die Chance hatte, die eigene Plüschtiersammlung um einen lebensgroßen Flamingo zu erweitern? Parken Weil der Volksfestplatz eigentlich Stellflächen für viele Autos bietet, aber gerade während des Volksfestes eben belegt ist, müssen Besucher ihren fahrbaren Untersatz anderswo loswerden. Beim Schwimmbad und in der Tiefgarage gibt es Parkplätze. Mancher durchkämmt auch die Wohngebiete nach freien Flecken – sehr zum Missfallen der Anlieger. Kenner interessiert das alles nicht. Denn die fahren mit dem Rad. So sparen sie sich nicht nur die lästige Stellplatzsuche, sondern können sich mit dem gesparten Münzgeld eine Runde Autoskooter gönnen. Aber Achtung: Auch aufs Fahrrad darf man sich betrunken nicht mehr schwingen. Wer mit mehr als 1,6 Promille unterwegs ist, riskiert seinen Führerschein. Schon ab 0,3 Promille kann der Radfahrer eine Ordnungswidrigkeit begehen. Expertentipp: Im Zweifel das Fahrrad stehen lassen und nach Hause laufen. Das hilft auch beim Ausnüchtern. Und man hat gleich die perfekte Ausrede, um am nächsten Tag noch einmal aufs Volksfest zu gehen. Gehen im Sinne von Laufen, natürlich. Denn das Fahrrad steht ja noch am Festplatz. Geheimes stilles Örtchen Wenn Sie im überfüllten Festzelt die Toilette nutzen, machen Sie etwas falsch. Zugegeben, ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp ist die WC-Anlage zwischen Biergarten und Kinderkarussell. Die paar Schritte über den Festplatz lohnen sich auch mit voller Blase: Hier gibt es auf der Damentoilette Haarspray, Handcreme und Deo. Die Kleinsten dürfen sich nach einem erfolgreichen Besuch auf dem stillen Örtchen eine Süßigkeit nehmen. Da wird selbst der Klobesuch auf dem Volksfest zum Erlebnis. Kulinarisch experimentieren In den USA sind momentan sogenannte Secret Menus, deutsch: geheime Speisekarten, ein Trend. Dahinter verbergen sich bestimmte Gerichte, die Restaurants oder Cafés nicht auf ihre offizielle Karte schreiben. Man muss wissen, dass es sie gibt. Geheime Speisekarten gibt es bei den Essensständen auf dem Volksfest zwar nicht. Grundsätzlich sind die Wirte aber auch für Sonderwünsche offen. Haben Sie zum Beispiel schon einmal einen Crêpe mit Schinken und Nutella probiert? Die Mitarbeiterin eines Essensstands hat uns versichert, dass das Kind die Bestellung nicht bereut, sondern das Gericht mit viel Genuss verzehrt hat. Guten Appetit!
Fahrgeschäfte ausfahren Volksfest-Kenner können das maximale aus jedem Fahrgeschäft rausholen. Auf dem Kettenkarussell bedeutet das: Beim Start den Hintermann bitten, den eigenen Sitz festzuhalten. Bei maximaler Geschwindigkeit muss er loslassen, damit man den Extrakick genießen kann. Die inoffizielle Volksfest-Etikette gebietet übrigens, dass man sich bei der nächsten Runde beim hilfsbereiten Mitfahrer revanchiert.